Porsche-Cup Schweiz – Ethan Ischers fast logischer Erfolg

Werner J. Haller | 23.10.2025

Was für eine Premierensaison! Ethan Ischer gewinnt den Porsche-Cup Schweiz. Dabei fuhr der 18-jährige Westschweizer zuvor nur Karts und Formel-4-Rennwagen.

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«Er ist für Höheres bestimmt.» Das waren die Worte von Marcel Fässler in einem Gespräch mit der Automobil Revue. Der dreifache Le-Mans-Gewinner und Langstreckenweltmeister sprach dabei über das Nachwuchstalent Ethan Ischer. Der erst 18-jährige Westschweizer gewann auf Anhieb die GT3-Kategorie, die Königsklasse des Schweizer Porsche-Cups.

Souverän zum Titel

Der Teenager erledigte diesen Job letztendlich souverän. In Misano (I), beim 6. und letzten Lauf, hatte Ischer den Titel bereits nach dem ersten von zwei Wertungsläufen im Sack. An seiner Seite beim Team Sportec Racing aus Höri hatte er eben Fässler, Motorsportdirektor bei der Sportec AG, und Gregor Burkard, Geschäftsführer der Sportec AG und Vize-Champion des Porsche-GT3-Cups 2024.

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Ethan Ischer: Der 18-jährige Westschweizer ist Champion der GT3-Klasse des Porsche-Cups Schweiz.

Auch der ambitionierte Burkard ahnte wohl, welchen Rohdiamanten er da im Team hatte. In einer Dokumentation zu Saisonbeginn meinte er deshalb ironisch, dass Ischer ihn nicht schlagen werde. «Ich sorge dafür, dass er nur auf zwei Zylindern fahren kann», meinte Teamchef Burkard lachend.

Überraschend kam dieser Erfolg eigentlich nicht. Die Motorsportkarriere von Ischer hat schnell Fahrt aufgenommen. Erst 13-jährig debütierte er in die Schweizer Kartmeisterschaft, bereits 2022 wechselte mit der Lysser Talentschmiede Jenzer Motorsport in die Formel 4. Dort gewann Ischer ein Jahr später die Zentraleuropäische Meisterschaft, bevor er 2024 in der italienischen Formel 4, der inoffiziellen Weltmeisterschaft, an den Start ging.

Beeindruckend unterwegs

Auf diese Saison hin wechselte Ethan Ischer das Cockpit abermals, als Förderpilot von Porsche fuhr er mit dem GT3 Cup erstmals einen geschlossenen Rennwagen. Fässler war vom Westschweizer schon nach der ersten Testfahrt in Misano begeistert. «Er ist bodenständig und geht analytisch an die neue Aufgabe heran. Seine Fahrzeugkontrolle und der mutige Fahrstil haben mich sehr beeindruckt.»

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Der Meister und sein Schüler: Rennlegende Marcel Fässler (l.) und Rohdiamant Ethan Ischer.

Bis zum Saisonfinale in Misano stand Ethan Ischer bei jedem Rennen auf dem Podest. Schon beim zweiten Lauf Ende Mai in Spielberg (A) gewann er sein erstes Rennen, in Monza (I) und Mugello (I) holte er zwei weitere Rennsiege. Erst im zwölften und letzten Wertungslauf in Misano verpasste Ischer das Podest, wegen einem Getriebeproblem in seinem Porsche 911 GT3 Cup blieb er auf der letzten Runde und auf Platz zwei liegend stehen.

Ziel: Werkspilot

Schon der ehemalige Förderer Andreas Jenzer lobte das Nachwuchstalent: «Die gute Atmosphäre um ihn und seine stets positive Einstellung werden sich auszahlen.» Ethan Ischer ist auf dem besten Weg zu seinem Ziel: Er will als Profirennfahrer vom Motorsport leben können, sagte er vor der zurückliegenden, erfolgreichen Saison. «Ich möchte Porsche-Werkspilot sein und in der Langstrecken-Weltmeisterschaft fahren.»

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Gregor Burkard: Teamchef, Rennfahrer und Geschäftsführer der Sportec AG.

Fotos: Sportec, DNA Photographers

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