Vorwärts soll es endlich gehen! Robin Faustini beendete die vergangenen drei Schweizer Bergmeisterschaften 2019, 2022 und 2023 in der Kategorie Rennsportwagen jeweils als Gesamtdritter. Den Titel machten derweil jeweils Marcel Steiner und Eric Berguerand unter sich aus. In dieses Duell will Faustini dieses Jahr eingreifen, deshalb war für ihn nach Saisonende 2023 klar, dass er ein neues Auto haben muss. Mit dem Osella FA30 gewann der 26-jährige Aargauer zwei Schweizer Bergrennen, 2021, als während der Pandemiejahre und ausserhalb der SM in Oberhallau SH das einzige Rennen stattfand, und 2023 das Saisonfinale in Les Paccots FR – aber bei beiden Bergrennen fehlte Berguerand, Steiner ebenso in Les Paccots, und in Oberhallau schied er aus. «Längerfristig hätte ich mit dem Osella nicht in den Titelkampf eingreifen können. Deshalb fuhr ich schon im letzten November einen ersten Test», blickt Robin Faustini zurück.
Der Osella, zuletzt mit einem V8-Judd-Moreno-Saugmotor ausgestattet, ist Vergangenheit, neu fährt Faustini einen Nova NP01 mit Zweiliter-Turbomotor von Honda. «Ich fahre erstmals einen Turbo, ich muss viel Erfahrung sammeln», gibt Faustini zu. Deshalb sei er froh, mit Sébastien Petit einen versierten Mann an seiner Seite zu haben. Der Teamchef ist mehrfacher französischer Bergmeister, kennt aber auch den neuen Motor im Heck des Nova-Prototyps. «Sébastien kenne ich schon länger, von ihm stammte auch schon der Saugmotor des Osella», erklärt Faustini.
«Ich kam, sah und siegte»
Der erste Ernstkampf endete positiv. Im tschechischen Brno gewann Faustini im Nova NP01 die beiden Auftaktrennen zum sogenannten Maverick-Hillclimb-Cup. «Ich kam, sah und siegte», sagt Faustini zum erfolgreichen Einstand und lacht. «Zugegeben, in Brno bin ich auf der Rundstrecke gefahren, eine solche permanente Rennstrecke hat schon deutlich mehr Grip als eine Bergstrecke, die nur für das Rennen abgesperrt wird. Aber ich habe bei meinen Siegen unter anderem Petr Trnka geschlagen. Der Tscheche war 2022 Gesamtzweiter der Berg-Europameisterschaft, letztes Jahr war er Gesamtdritter. Trnka ist also eine Referenz, insofern bin ich guten Mutes, wenn ich an die bevorstehende Schweizer Bergmeisterschaft denke.» Ob das reicht, um Steiner und Berguerand zu ärgern, wagt Faustini noch nicht zu beantworten: «Aber ich bin fähig, mit dem Nova die Laufzeiten zu verbessern, die ich mit dem Osella gefahren bin. Und wer weiss, was möglich ist, wenn ich meinen neuen Rennwagen besser kenne?»