Christian Eichenberger | 07.07.2025
Mike Coppens und Beifahrer Christophe Roux (Foto) haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise ihre ganze Erfahrung ausgespielt und einen souveränen Sieg gefeiert. Olivier Burri und Pascal Perroud schieden beim dritten Lauf zur Schweizer Rallyemeisterschaft aus.
Mike Coppens und Christophe Roux haben bei der Rallye Bourgogne Côte Chalonnaise, dem dritten Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2025, nicht nur die Schweizer Wertung gewonnen, das Duo setzte sich auch im Gesamtklassement durch. Beim einzigen Lauf zur Rallye-SM in diesem Jahr, die nicht auf heimischem Boden ausgetragen wird, profitierten Coppens/Roux schon früh von einem Reifenschaden des bis dato führenden Franzosen Ludovic Godard an dessen Alpine A110 Rallye GT+. In der vierten Prüfung übernahmen die Walliser dann die Spitzenposition der zweiten Alpine GT+ von Nicolas Hernandez (ebenfalls Frankreich), der kurz in Führung lag. Und von da an gab es kein Halten mehr. Coppens/Roux bauten ihren Vorsprung mit vier aufeinander folgenden Bestzeiten aus und gewannen souverän mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als 1:50 Minuten.
«Ich wollte diese Rallye unbedingt gewinnen», meinte Coppens. «Natürlich haben wir vom Reifenschaden von Godard profitiert. Aber wir waren davor schon nahe an ihm dran und haben danach auch nichts mehr zugelassen. Die Konditionen waren nicht einfach. Durch die Hitze war es stellenweise sehr rutschig. Ich habe deshalb manchmal etwas weniger Risiko genommen. Und das hat sich ausbezahlt.»
Perroud verletzt
Hinter Coppens folgten aus Schweizer Sicht (wie erwartet) die Skoda-RS-Markenkollegen Pascal Perroud und Olivier Burri (mit Beifahrer Stéphane Fellay). Zumindest bis zur sechsten von acht Prüfungen. Dort war für beide nach einem Unfall Schluss, wobei sich Perroud beim Abflug verletzte und ins Krankenhaus nach Châlon transportiert werden musste. Nach ersten Angaben hat sich der Waadtländer, der 2023 noch die historische Klasse VHC gewann, eine Fraktur an einem äusseren Wirbel zugezogen. Ein genaueres Bulletin zu seinem Gesundheitszustand folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Nach dem Ausfall der beiden Mitfavoriten waren die Positionen auf den
Podiumsplätzen bezogen. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Franzose Gwen
Lagrue, bei Mercedes seit Jahren für den Formel-1-Nachwuchs zuständig,
nutzte die Gunst der Stunde und belegte auf seinem Citroën C3 Rally2
hinter Coppens Platz 2. Dritter wurde Yoan Loeffler auf einem Skoda
Fabia Rally2 evo. Für den 28-jährigen Walliser war der dritte Platz sein
bisher bestes Ergebnis in der Schweizer Rallye-Meisterschaft.
Dementsprechend gross war die Freude darüber. «Ich habe lang darauf
hingearbeitet», sagt Loeffler. «Natürlich habe ich von den Ausfällen von
Olivier und Pascal profitiert. Aber das gehört halt auch zum
Rallyesport. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich und freue mich, dass
sich die harte Arbeit bezahlt gemacht hat. Mal schauen, wie es weiter
geht. Ein Platz unter den Top 3 am Ende des Jahres wäre natürlich schon
das Ziel.»
Grosser Sprung von Loeffler
In der
Meisterschaft hat Loeffler einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Der
Mann aus Bex liegt nach drei von fünf Rallyes mit 43 Punkten auf Rang 3
hinter Perroud (47) und Coppens (80).
Nur neun Sekunden dahinter landeten auf Rang 4 Jonathan
Scheidegger/Luc Santonocito auf ihrem Peugeot 208 T16. Nur zwei
Zehntelsekunden dahinter kam Stefano Mella auf einem weiteren Skoda
Fabia RS Rally2 ins Ziel. Die Top 6 in der Schweizer Wertung rundete das
Alpine-Duo Joël Rappaz/Michaël Volluz ab. Bester Rallye4-Pilot war
Matthieu Zurkinden mit Co-Pilot Stéphane Pury. Das Peugeot-Gespann
belegte im Gesamtklassement Rang 13 – das reichte in der Rally4-Wertung
zu Platz 3 hinter zwei französischen Teams und zu einem überlegenen Sieg
in der Schweizer Wertung.
Wie erwartet die Bérards
Der Sieg in der
historischen Klasse VHC ging aus Schweizer Sicht erwartungsgemäss an
Eddy und Florence Bérard auf einem Ford Escort RS 1600 MKI. Zwar lag das
Duo aus Orsières im Ziel fast vier Minuten hinter dem siegreichen
Franzosen Benoit Chavet auf BMW M3 E30, das zweitschnellste Schweizer
Duo, Eddy Tapparel und Charlène Greppin auf Porsche 911 SC hatte man
aber im Griff. Platz 3 in der Schweizer VHC-Wertung ging an Lionel
Munsch auf einem Ford Escort RS 2000 MKI.
In der VHRS, dem
Gleichmässigkeitswettbewerb, setzten sich die Tabellenführer Dominique
und Marylaure Udriot auf ihrer Toyota Celica gegen das Ehepaar Pernet
(BMW 325 ix) durch.