Werner J. Haller | 28.04.2025
Die Auto-Renntage Frauenfeld feierten am Wochenende ihr 25-Jahr-Jubiläum, Philip Egli (gr. Foto) holte sich am Sonntag auf der Grossen Allmend den zehnten Sieg in Serie. Bei den Tourenwagen verteidigte Matthias Bischofberger seinen Vorjahressieg.
Philip Egli musste der vielen Gratulanten wegen auf dem Weg zurück
ins Fahrerlager immer wieder einen Zwischenhalt machen. Zweifellos, dem
Glarner ist bei den Auto-Renntagen in Frauenfeld ein Coup gelungen, am
Sonntag feierte der Formel-3-Pilot seinen zehnten Sieg – in Serie! «Eine
coole Sache», meinte Egli und strahlte über beide Backen. Einfach hatte
es Egli am vergangenen Sonntag aber nicht.
Den ersten von zwei Rennläufen beim Saisonstart der Schweizer
Slalommeisterschaft musste er abbrechen, Konkurrent Lionel Ryter war auf
der Strecke stehen geblieben. «Bei der Laufwiederholung waren die Pneus
zu schmutzig, es gab wenig Grip.» Die Laufzeit von 2:01.22 Minuten
hielt nicht Stand zur Rekordzeit aus dem Vorjahr mit 1:58.87 Minuten.
Egli musste einen Zacken zulegen, gleichzeitig aber auch sicher ins Ziel
kommen.
Eglis Kampf
1:59.92 Minuten für die 3.2 Kilometer lange und mit 49 Toren
gespickte Strecke reichten Egli schliesslich zum Sieg. Ganz zufrieden
war der Glarner dennoch nicht: «Beim zweiten Lauf war mein Start nicht
perfekt, zudem schlichen sich zwei kleine Fehler ein, was zum Schluss
etwas Zeit gekostet hat.» Für den zehnten Sieg bei den Auto-Renntagen
Frauenfeld habe der amtierende Schweizer Slalommeister mehr kämpfen
müssen als im Vorjahr.
Lionel Ryter in einem Tatuus-Renault fehlte mit einer Laufzeit von
2:00.54 Minuten keine Sekunde auf Egli. Der Walliser war nach seinem
Fauxpas im ersten Durchgang ebenfalls zurückgebunden. «Im ersten Lauf
stellte der Motor ab, weil das Auto einen Schlag bekommen hatte. Mein
Joker war verspielt, ich musste im zweiten Lauf schauen, dass ich im
Ziel ankomme.» Ryter war im ersten Lauf bei der Zwischenzeit schneller
gewesen als Egli!
Überraschung auf dem Podest
Der dritte Platz im Tagesklassement ging überraschend an Antonio
Scolaro, «im schönsten Auto des Feldes», wie Egli bei der Gratulation
meinte. Scolaro aus Jona schaffte mit seinem Nova Proto NP03 im ersten
Durchgang eine Laufzeit von 2:05.68 Minuten. «Ich bin begeistert! Ich
fahre das Auto nun die dritte Saison, aber ich bin erstmals hier in
Frauenfeld angetreten.»
Mit rund fünf Zehntelsekunden Rückstand fehlten auch Yves Hängärtner
bei der Zwischenzeit nicht viel auf Sieger Egli. Der Bieler wurde am
Ende Vierter und zeigte ein starkes Comeback, nachdem er im September
2022 am Bergrennen Gurnigel zurückgetreten war. Hängärtner hatte bei
seiner Rückkehr mit einem Dallara-GP3 auch Pech: Auch er war im ersten
Lauf Opfer von Ryters Ausfall, beim Wiederholungslauf ging ihm dann das
Benzin aus.
Fünfter im Tagesklassement und schnellster Tourenwagenpilot war in Frauenfeld Matthias Bischofberger. Der Lokalmatador aus Wängi verteidigte damit seinen Vorjahressieg. Er egalisierte dabei mit seinem Porsche 997 GT3 Cup in 2:09.74 Minuten auch den Tourenwagenrekord von Christian Bralla aus dem Jahr 2023. «Ich hatte nicht erwartet, dass ich gleich eine Sekunde schneller bin als letzte Saison», meinte Bischofberger lachend.
Einen Grund zur Freude hatte bei diesen 25. Auto-Renntagen Frauenfeld auch Marc Flum. Er war erstmals Rennleiter eines Laufs zur Schweizer Slalommeisterschaft. «Der Samstag verlief reibungslos, am Sonntag gab es lediglich ein paar technische Defekte an Fahrzeugen. Trotzdem beendeten wir diesen Rennsonntag mit einer halben Stunde Vorsprung auf den Fahrplan.» Die Jubiläumsfeier des Veranstalters ACS Sektion Thurgau war ein voller Erfolg!
Die Resultate gibt es hier (Gruppen, Tagesklassement)
Bilder: Leon Elmazov, Werner J. Haller