Eine Rallye, drei Rennen in einem. Zunächst das Rennen um den Gesamtsieg. Die wichtigsten Daten? 223 Teilnehmer bei dieser Runde der französischen Meisterschaft auf dem Asphalt, darunter etwa 40 Fahrzeuge der Kategorie Rally 2. Aber auch viele GTs, darunter die Alpine Renault A110 Rally GT, die immer effizienter werden, vor allem wenn einer von ihnen von Sébastien Loeb, dem neunfachen WRC-Weltmeister, gesteuert wird, der aus Spaß hier ist und von seiner Lebensgefährtin Laurène Godey navigiert wird. Am Ende gewann der 50-Jährige, der nichts von seinem Talent eingebüßt hat und sich sehr schnell an ein Auto anpasste, das er gerade erst kennenlernte: „Die Konkurrenz war sehr präsent“, gab Loeb zu. „Léo Rossel, der mit seinem Citroën C3 Rally2 mit 10:7 Minuten Rückstand Zweiter wurde, fuhr sehr gut. Es war ein großer Kampf das ganze Wochenende über, und ich habe das Auto am ersten Tag kennengelernt. Die Alpine ist nicht schlecht, es macht richtig Spaß, sie zu fahren. Und die Stimmung war großartig.“ Wie könnte es bei einem solchen Gaststar anders sein? Ein Prestigesieg für Sébastien Loeb vor einem 24 Jahre jüngeren Léo Rossel, der jedoch die Punkte für den Sieg in der französischen Meisterschaft holte.
Eine Rallye, aber drei Rennen
Text: Jean-Claude Schertenleib Bilder: Ludovic Carnal | 09.09.2024
Die 76 Rallye Mont-Blanc - Morzine bildete den Rahmen für die Wiederaufnahme der Schweizer Meisterschaft. Mit einem erwarteten sportlichen Urteil, aber auch mit einer neuen kuriosen Affäre.
Hirschi, der "Franzose"
Das zweite Rennen war das des zweifachen Schweizer Meisters Jonathan Hirschi, der in diesem Jahr an den wichtigsten Rennen dieser ach so anspruchsvollen französischen Meisterschaft auf dem Asphalt teilnahm und zum ersten Mal in dieser Saison auf einige der Fahrer traf, mit denen er in den letzten Jahren die Straßen geteilt hatte. Wie lautet das Urteil? Auch wenn eine unwillkommene Strafminute die Unterschiede in der Endabrechnung etwas abschwächte (20. Platz in der Gesamtwertung für Hirschi), war das sportliche Urteil eindeutig. Am Freitag, am Abend des ersten Tages der Rallye du Mont-Blanc, war der Abstand zwischen Hirschi und dem ersten der anderen Schweizer bis auf 4 Sekunden derselbe wie zwischen Hirschi und dem Führenden der Gesamtwertung, Sébastien Loeb. Die sportliche Bilanz ist letztendlich positiv“, gab Jonathan zu, ‚vor allem die Schleife am Freitagnachmittag und die am Samstagmorgen (eine siebte und eine neunte Scratch-Zeit). Auf der vorletzten Sonderprüfung bin ich gegen einen Stein geprallt, zwei Stäbe einer Felge sind gebrochen; von da an gab es nur noch eine Sache zu tun, nämlich das Auto ins Ziel zu bringen‘. Die Rallye du Mont-Blanc in Hirschi-le-Français war die erfolgreichste seiner Saison: „Das ist ganz logisch“, sagt der zweifache Schweizer Titelträger, „denn zum ersten Mal in diesem Jahr befand ich mich auf einem Gelände, das ich kannte, denn es war meine dritte Teilnahme an dieser Veranstaltung. Unter diesen Bedingungen ist es immer einfacher. Naja, ein bisschen weniger schwierig, da das Niveau so hoch ist, dass jedes kleine Zögern sofort chronometrische Konsequenzen hat. Ich kämpfe hier mit Rennprofis, aber das bin ich bei weitem nicht“.
Die Polemik
Jonathan Hirschi steht im Mittelpunkt der Polemik der Woche. Der Neuenburger, der für die Organisatoren die Schweizer Wertung gewonnen hat, wird in der nationalen Meisterschaft keine Punkte erzielen: „Das wurde mir letzten Dienstag mitgeteilt. Ich bin ein Schweizer Fahrer, wohnhaft in der Schweiz, mit einer Schweizer Lizenz und habe offensichtlich nicht das Recht, zu punkten. Das ist, gelinde gesagt, merkwürdig“, fügte er hinzu, der auch bei der Rallye International du Valais vom 24. bis 26. Oktober an den Start gehen wird. Wie ist es dazu gekommen? Die Bundesbehörden waren der Meinung, dass man nicht von den Vorteilen einer Anmeldung für die französische Meisterschaft und gleichzeitig von den Vorteilen (in diesem Fall den Punkten) der Schweizer Meisterschaft profitieren kann. „Es gibt einen Unterschied bei den Anmeldekosten, aber das ist nicht das Wesentliche. Als Fahrer der französischen Meisterschaft startete Hirschi (Nr. 20) lange vor den Fahrern der Schweizer Meisterschaft (Coppens, Burri, Maret, jeweils mit den Startnummern 32, 33 und 34), was im Falle der Vergabe einer Pauschalzeit auf einer Wertungsprüfung Konsequenzen hätte haben können“, erklärt ein Beobachter. Doch, das wollen wir. Aber auf der Straße gab es keine Fotos!
Coppens: "Gemischte Bilanz"
Kommen wir nun zum dritten Rennen... im Rennen. Da Hirschi, wie bereits erwähnt, aus der Kategorie fiel, kam es zu einem neuen Duell zwischen Mike Coppens und Michael Burri, mit Thibault Maret in der Rolle des dritten Mannes. Das Duell ging zugunsten des Garagisten aus Tavannes und zu Lasten des Mannes aus Verbier aus: „Die Bilanz ist zumindest gemischt, denn ich hatte mir ein anderes Ergebnis erhofft“, gab Coppens zu. Und weiter: „Ich brauche immer etwas Zeit, um meinen Rhythmus zu finden, und nach dem Regen in Burgund war es das erste Mal seit der Rallye du Chablais, dass ich meinen Skoda auf trockener Fahrbahn fuhr. Dann machte ich in einer Haarnadelkurve einen Fehler - einen Dreher, nichts Schlimmes, aber es hatte Folgen: Als ich einen Pfahl herausriss, der die Seile festhielt, durchbohrte ich den Ladeluftkühler, hatte keinen Motor mehr und schleppte mich mit 80 km/h dahin. Dadurch verlor ich über eine Minute auf Burri. Da dachte ich schon ans Aufgeben, aber ich motivierte mich noch einmal, denn ich wusste, dass es um wichtige Punkte ging.“
Burri: eine doppelte Entdeckung
Der Sieg ging also an Michael Burri/Gaëtan Aubry. Sie entdeckten nicht nur den Mont-Blanc, sondern auch die neueste Entwicklung von Skoda, den Fabia RS: „Wir hatten einen Kunden, der sich sehr für den Kauf unseres Hyundai interessierte“, erklärt Olivier Burri, Michaels Vater. „Wir wollten ihm also nicht 300 zusätzliche Kilometer aufbürden“, fügt der Garagist aus Belprahon hinzu. Michael stand also am Start mit einem Auto, das er nicht kannte, das er aber im Laufe der Wertungsprüfungen immer besser einschätzen konnte, ohne jemals das absolute Limit zu suchen. Der Sieg ist am Ende der Straße, die Führung in der Schweizer Meisterschaft vor dem Rallye del Ticino und dem Finale im Wallis in greifbarer Nähe.
Erklärungen von Auto Sport Schweiz
Patrick Falk, der Direktor von Auto Sport Schweiz, dem Dachverband des Schweizer Motorsports, erklärt: „Die Rallye du Mont-Blanc ist eine französische Veranstaltung der FFSA (die die Teilnahme ausländischer Fahrer erlaubt), die mit einem Schweizer Co-Organisator organisiert wird. Es handelt sich um eine Veranstaltung mit zwei verschiedenen Wertungen (einer französischen und einer Schweizer Wertung). Fahrer, die an der französischen Veranstaltung teilnehmen möchten, melden sich beim französischen Veranstalter an. Fahrer, die an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen möchten, melden sich beim Schweizer Mitveranstalter an.
Unseren Informationen zufolge hat sich der Schweizer Fahrer Jonathan Hirschi für die französische Veranstaltung angemeldet. Diese Möglichkeit steht ihm offen, da die Veranstaltung auch ausländische Fahrer zum Start zulässt. De facto ist Jonathan Hirschi somit nicht im Rahmen der Schweizer Meisterschaft bei der Rallye Mont-Blanc 2024 gestartet und es können ihm daher keine Punkte gutgeschrieben werden. Dies gilt auch für die Fahrer Pinto und Surroca, die sich direkt für die französische Veranstaltung angemeldet haben, aber nicht für den Lauf zur Schweizer Meisterschaft.
Schweizer Rallyemeisterschaft. 4. Lauf, Rallye Mont-Blanc Morzine (F).
Asphalt, 14 Wertungprüfungen (eine abgesagt), 198.98 km. Gesamtklassement: 1. S. Loeb/L. Godey (F), Alpine A110 Rallye GT+, 1:40:42.7 Stunden. 2. L. Rossel/G. Mercoiret (F), Citroën C3 Rally 2, 1:40.53.4. 3. Y. Bonato/B. Boulloud (F), Cirtoën C3 Rally 2, 1:41:02.6. Ferner: 20. Jonathan Hirschi/Mélanie Tendille (CH/F), Cirtoën C3 Rally 2, 1:44:48.9 (inkl. 1:00 Minuten Strafzeit). 24. Michaël Burri/Gaëtan Aubry (CH), Skoda Fabia RS Rally 2, 1:46:13.2. 25. Mike Coppens/Christophe Roux (CH), Skoda Fabia Rally 2 Evo, 1:46:39.7. 27. Thibault Maret/Kévin Bronner (CH/F), Skoda Fabia Rally 2 Evo, 1:47:02.1. 34. Ayrton Lechartier/Marine Maye (F/CH), Citroën C3 Rally 2, 1:48:26.4 (inkl. 0:30 Minuten Strafzeit). 35. Sérgio Pinto/Charlène Greppin (CH), Alpine A110 Rally RGT, 1:48.31.8. 41. Yohan Surroca/Pierre Blot (CH/F), Peugeot 208 Rally 4, 1:50:56.4. 49. Gauthier Hotz/Michaël Volluz (CH), Peugeot 208 Rally 4, 1:54:07.9. 51. Jonathan Scheidegger/Luc Santonocito (CH), Peugeot 208 T16, 1:54:15.4. 104. Xavier Craviolini/Yannick Micheloud (CH), Peugeot 208 Rally 4, 2:01:49.3. 111. Jérôme Nanchen/Nathalie Nanchen (CH), Opel Corsa Rally 4, 2:04:01.7 (inkl. 2:10 Minuten Strafzeit). 114. David Bossenin/Romain Depeux (CH/F), Renault Clio Rally 3, 2:04:25.7. 116. Philippe Broussoux/Florine Kummer (CH), Renault Clio RS Ragnotti, 2:04:37.1. 118. Mathieu Zurkinden/Simon Volery (CH), Citroën C2 R2, 2:04:43.3. 120. Damien Lovey/Fabien Gabioud (CH), Peugeot 208 R2, 2:04:43.3. 131. Steve Balet/Gilbert Balet (CH), Peugeot 208 R2, 2:07:12.8. 132. Michaël Esteves/Bruno dos Santos (CH), Honda Integra Type R DC2, 2:07:17.2. 133. Jean-Albert Ferrez/Alex Richard (CH/F), Renault Clio Rally 5, 2:07:38.7. 142. Laurent Rossi/Timothée Perruchoud (CH), Peugeot 206 XS, 2:09:53.8. 159. Quentin Claire/Gabriel Claire (CH), Peugeot 106 S16, 2:20:33.3. 161. Alexandre Cruz/Alissia Ramel (CH),
Renault Clio RS Ragnotti, 2:21:02.6. 170. Steve Gaspardi/Charlène Bori (CH), Peugeot 106 S16, 2:54:20.4. – Ausfälle: U.a. Simone Tettamanti/Moreno Glaus (CH), Skoda Fabia Rally 2 Evo (Wertungsprüfung 9, Unfall); sarah Lattion/Camille Escudero (CH/F), Peugeot 208 Rally 4 (WP 1, Unfall); Martin pastor/Sébastien Derivaz (CH), Peugeot 208 Rally 4 (WP 1, Unfall); Olivier Ramel/Florian Barrachin (CH/F), Renault Clio RS Ragnotti (WP 4, Mechanik); Claude Aebi/Justin Vuffray (CH), Renault Clio RS (WP 2, Mechanik). – 223 Autos gestartet, 171 klassiert. Kategorien. Junioren: 1. Surroca, 1:50:56.4. – Switzerland-Cup: 1. Surroca, 1:50:56.4. – Trophée Alpin: 1. Surroca, 1:50:56.4.
Wertungsprüfungen (WP). Beste Schweizer, WP 1 (12.5 km): 1. Hirschi, 7:50.2 Minuten. 2. Coppens 803.7. 3. Burri 8:06.8. – WP 2 (20.06 km): 1. Hirschi 12:07.5. 2. Coppens 12:19.7. 3. Burri 12:30.8. – WP 3 (7.19 km): 1. Hirschi 4:36.6. 2. Burri 4:43.4. 3. Coppens 4:43.5. – WP 4 (10.15 km): 1. Hirschi 5:47.4. 2. Coppens 5:53.9. 3. Burri 5:57.1. – WP 5 (14.55 km): 1. Hirschi 8:00.6. 2. Burri 8:11.9. 3. Coppens 8:13.2. – WP 6 (9.74 km): 1. Hirschi 5:37.0. 2. Coppens 5:48.9. 3. Burri 5:50.8. – WP 7 (22.6 km,
abgesagt). – WP 8 (10.15 km): 1. Hirschi 5:46.3. 2. Coppens 5:51.2. 3. Burri 5:56.6. – WP 9 (14.55 km): 1. Hirschi 7:56.8. 2. Burri 8:09.6. 3. Coppens 8:09.9. – WP 10 (9.74 km): 1. Hirschi 5:34.8. 2. Burri 5:44.2. 3. Maret 5:46.0. Ferner: 8. Coppens 6:16.5. – WP 11 (9.3 km): 1. Hirschi 6:19.6. 2. Maret 6:22.7. 3. Burri 6:28.2. Ferner: 8. Coppens 7:05.1. – WP 12 (28.06 km): 1. Hirschi 14:44.0. 2. Burri 14:50.7. 3. Coppens 14:53.1. – WP 13 (10.33 km): 1. Coppens 7:17.2. 2. Hirschi 7:23.4. 3. Maret 7:24.0. 4.
Burri 7:26.3. – WP 14 (20.06 km): 1. Coppens 12.03.8. 2. Hirschi 12:04.4. 3. Burri 12:16.8.
Nächster Lauf: Rally del Ticino, 27./28. September 2024.
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