Elektroautos sind im Stau bei sommerlicher Hitze deutlich effizienter und damit umweltfreundlicher als Autos mit Verbrennungsmotor. Das hat der deutsche Verkehrsclub ADAC jetzt in einer Simulation in einer neuen Klimakammer in seinem Technik-Zentrum festgestellt. Die Klimakammer ergänzt die Testinfrastruktur speziell für Elektroautos, zu der bereits ein Rollenprüfstand und Schnellladetechnik gehören.
In einem ersten Labortest wurde ein Tesla Model Y in der Klimakammer, die Simulationen im Temperaturfenster von -20 bis +40 Grad ermöglicht, acht Stunden lang den Bedingungen eines typischen Sommertages mit maximal 35 Grad und intensiver Sonneneinstrahlung durch UV-Lampen ausgesetzt. Parallel dazu wurde die Klimaanlage im Fahrzeug auf 20 Grad eingestellt und zusätzlich der Camp-Modus gewählt, der eine durchgängige Klimatisierung ermöglicht. Durch die Bestrahlung mit den UV-Lampen erwärmte sich die Windschutzscheibe auf bis zu 60 Grad und das Armaturenbrett auf bis zu 45 Grad, während die gemessene Innenraumtemperatur stets unter 25 Grad blieb.
Während der acht Stunden verbrauchte der Tesla 12 Kilowattstunden Strom, was einem Verlust von 1.5 kWh oder acht Kilometern Reichweite pro Stunde entspricht. Ein Pkw mit Verbrennungsmotor würde laut ADAC unter gleichen Bedingungen ein bis eineinhalb Liter Treibstoff pro Stunde verbrauchen. Umgerechnet entspricht diese Menge einem Energiegehalt von 10 bis 15 kWh. Ein Elektroauto ist also deutlich effizienter und damit umweltfreundlicher, zumal es lokal keine Abgase produziert.
Die Angst, mit einem Elektroauto an einem heissen Tag im Stau stehen zu bleiben, sei angesichts dieser Ergebnisse unbegründet. Dennoch empfiehlt der Verkehrsclub, auch im Sommer auf genügend Restkapazität der Batterie zu achten. SP-X/AR