Alfa Romeo Stelvio – Digitales Facelift

AR-Testteam | 25.01.2024

Zum Letzten 2027 will Alfa Romeo komplett ­elektrisch sein. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, erhielt der Stelvio ein kleines Facelift, das sich vor allem auf digitale Dinge konzentriert.

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Seit über sechs Jahren gibt es den Alfa Romeo Stelvio. Das Stirnrunzeln war damals gross, als die Italiener ein SUV ankündigten. Et tu, Brute? Eine weitere Marke, die mit einem emotionslosen Massenmodell das marode Geschäft retten wollte? Das Stirnrunzeln der Fans verschwand schnell, bei den Investoren aber wurde es grösser und grösser. Die Verkaufszahlen von Stelvio und Giulia liefen den Erwartungen Jahr für Jahr hinterher, die Milliarde, die FCA in die Entwicklung der Giorgio-Plattform gesteckt hatte, würde sich wohl kaum auszahlen. Die Alfisti interessierte die Rendite der Marke aber herzlich wenig, schliesslich gehörte der Stelvio unangefochten zum Emotionalsten, was damals auf dem SUV-Markt zu kaufen war. Der 375 kW (510 PS) starke V6 des Quadrifoglio war ja irgendwie ein Ferrari-Motor, der Sound entsprechend ansprechend.

Nach einer Modellpflege im Jahr 2020 präsentierte Alfa im vergangenen Sommer ein erneutes Facelift. Die Änderungen liegen nur im Detail – aber sie gefallen. Die Scheinwerfer wurden neu gestaltet, sie orientieren sich an der dreiteiligen Optik des Tonale. Der wiederum soll an historische Modelle wie den Alfa 159 erinnern. Die Rückleuchten sind nicht mehr rot, sondern in transparenter Rauchglasoptik gehalten, was bei unserem schwarz lackierten Testwagen mit schwarzen Felgen und schwarzen Endrohren besonders passend daherkommt. Die Scheinwerfer sind jetzt in Matrix-LED-Technologie ausgeführt, sodass das Fernlicht den Gegenverkehr ausblenden kann. Damit ist der Stelvio nun auch auf dem Stand der Technik der Konkurrenz. Allerdings zeigte sich in der Praxis, dass es hier noch Verbesserungspotenzial gibt – wie uns der lichthupende Gegenverkehr immer wieder zu verstehen gab.

Ausreichend motorisiert

Das Topmodell Stelvio Quadrifoglio hat mit dem Facelift auch eine leichte Leistungssteigerung von 375 kW auf 382 kW (510 auf 520 PS) erfahren. In unserem Testwagen arbeitet aber der kleinere Zweiliter-Benzinmotor mit Twinscroll-Turbolader, der weiterhin 206 kW (280 PS) leistet und den 1.8 Tonnen schweren Italiener in 5.7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Das reicht völlig aus, um zügig unterwegs zu sein, auch wenn der Wagen mit einem Verbrauch von 9.2 l/100 km nicht gerade genügsam ist. Beim Quadrifoglio sind es dann allerdings noch einmal anderthalb Liter mehr. Positiv zu erwähnen ist, dass der Allradantrieb bei allen Motorisierungen zur Serienausstattung gehört. Wer keinen Sportwagen sucht, ist mit dem Vierzylinder gut bedient, zumal der Preisunterschied zum Quadrifoglio mit Sechszylinder doch beträchtlich ist. Den 280-PS-Stelvio gibt es ab 69 900 Franken, für den V6 sind es mindestens stolze 111 900 Franken.

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Alfa Romeo hat den Stelvio optisch leicht geschärft. Auffälligstes Detail sind die neuen Scheinwerfer und die Rücklichter im Rauchglasdesign.

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Alfa Romeo hat den Stelvio optisch leicht geschärft. Auffälligstes Detail sind die neuen Scheinwerfer und die Rücklichter im Rauchglasdesign.

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Die Optik der Rundinstrumente im Stelvio bleibt erhalten, das Kombi­instrument ist jetzt aber digital. Auch das Infotainment wurde aufgefrischt, der Bildschirm fällt mit 8.8 Zoll aber weiterhin klein aus.

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Die Optik der Rundinstrumente im Stelvio bleibt erhalten, das Kombi­instrument ist jetzt aber digital. Auch das Infotainment wurde aufgefrischt, der Bildschirm fällt mit 8.8 Zoll aber weiterhin klein aus.

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Die Optik der Rundinstrumente im Stelvio bleibt erhalten, das Kombi­instrument ist jetzt aber digital. Auch das Infotainment wurde aufgefrischt, der Bildschirm fällt mit 8.8 Zoll aber weiterhin klein aus.

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Vor allem technologisch überarbeitete Alfa den Stelvio und digitalisierte die klassischen, analogen Rundinstrumente. Die Cannocchiale-Optik (dt. Fernrohr) bleibt, das digitale Cockpit bietet aber mehr Anpassungsmöglichkeiten. Auch das Infotainment wurde leicht überarbeitet, grösser geworden ist das Display aber nicht, es misst weiterhin nur 8.8 Zoll. Ebenfalls unverändert ist die Bedienung über den Dreh-Drück-Steller, der sich als praktische Ergänzung zum Touchscreen erweist. Die neue Menüführung braucht etwas Angewöhnungszeit und stört mit nervigen Details wie dem, dass bei jedem Fahrzeugstart wieder das Radio eingeschaltet wird, auch wenn zuletzt über ein verbundenes Smartphone Musik abgespielt wurde. Neu beherrscht der Stelvio Over-the-Air Updates und speichert die Fahrzeughistorie wie Wartungs- und Reparaturarbeiten dank Blockchain-Technologie unveränderbar digital ab.

2027 will sich Alfa Romeo komplett vom Verbrennungsmotor verabschieden. Dann ist mit dem Stelvio genauso wie mit der Giulia in der jetzigen Form Schluss. Da die Italiener aber mit jedem Modelljahr jeweils kleinere Anpassungen vornehmen, hat der Stelvio möglicherweise doch noch nicht das letzte Ausbaustadium erreicht. 

Testfazit

Das dezente Facelift tut dem Alfa Romeo Stelvio gut. Die neuen Leuchten überzeugen optisch, ganz perfekt funktionieren die Matrix-LED-Scheinwerfer aber noch nicht. Abgesehen vom jetzt digitalen Kombiinstrument und dem neuen Infotainment bleibt alles beim Alten.

Fotos: Vesa Eskola, Text: Ramon Egger

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