Audi Q4: Kleine Optimierung

Test Team RA | 20.06.2024

UPDATE Audi hat den Q4 e-tron leicht ­verfeinert. Das meistverkaufte Elektromodell der Marke entwickelt sich weiter, vor allem 
bei Reichweite und Leistung.

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Der neue Q4 e-tron erhält kein Facelift im eigentlichen Sinne, sondern kleine Optimierungen. Das Platzangebot auf den Vorder- und Rücksitzen ist ebenso ausgezeichnet wie der Gepäckraum – trotz des fehlenden Frunks unter der Fronthaube.

Der Audi Q4 e-tron ist seit 2021 auf dem Markt, und er ist das Elektromodell des deutschen Herstellers, das den überwiegenden Teil zu den Verkaufszahlen der batterieelektrischen Fahrzeugen beisteuert. 2023 wurden 3666 Exemplare des Q4 in der Schweiz verkauft, während das grosse SUV Q8 e-tron nur 92 und die e-tron GT Limousine 192 Abnehmer fanden. Das unterstreicht die Bedeutung des Q4 für Audi bei dem Ziel, die gesetzlichen CO2-Vorgaben zu erfüllen und damit allfällige Bussen zu vermeiden. Um im sich rasant entwickelnden Elektromarkt wettbewerbsfähig zu bleiben, hat der Q4 ein Update erhalten, das sich hauptsächlich auf die Batterie und die Motoren bezieht. Die kleine Batterie mit 55 Kilowattstunden ist nun nicht mehr im Angebot, sondern nur noch die Version mit einer Bruttokapazität von 82 kWh (netto 77 kWh). Diese lässt sich nun mit etwas mehr Leistung laden, an der DC-Schnellladesäule sind 175 statt 150 kw möglich. Darüber hinaus profitieren die Akkus von einer verfeinerten Temperaturregelung. So werden sie beim Laden besser gekühlt, was die Akkus schont.

Beheizbare Vordersitze gehören jetzt zur Serienausstattung. Das Platzangebot ist insgesamt gut, der Kofferraum fasst bis zu 535 Liter. Bei umgeklappten Sitzen steigt dieser Wert auf 1460 Liter. Einen Frunk unter der Fronthaube gibt es nach wie vor nicht. Zum Thema Kofferraum ist zu sagen, dass sich die Heckklappe jetzt serienmässig elektrisch öffnet und schliesst. Ausserdem reagiert sie auf Fussbewegungen, wenn der Komfortschlüssel auf der Liste der Optionen ausgewählt wurde.

Auf der Strasse gibt es nicht viel zu bemängeln. Positiv fällt vor allem das niedrige Niveau der Fahrgeräusche auf. Mit einem Leergewicht von rund 2.2 Tonnen ist der Q4 keine Ballerina. Dennoch ist die Strassenlage gut und die Karosseriebewegungen sind angemessen unter Kontrolle. Audi hat den Sound des Fahrzeugs überarbeitet. Zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen Avas (Acoustic Vehicle-Alerting-System) haben die Ingolstädter einen «charaktervollen Sound», wie sie es nennen, hinzugefügt. Dieser wird von zwei Aussenlautsprechern im Fond und zwei Innenlautsprechern in den Türen erzeugt. Leider ist dieser Klang, der je nach Beladung und Geschwindigkeit variiert, nicht wirklich emotional.

Seit Ende 2023 wird der Q4 nicht nur zusammen mit seinen technischen Verwandten aus dem VW-Konzern in Zwickau (D) produziert, sondern auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel zusammengebaut, wo er die Produktionslücke des Q8 e-tron schliesst. Bei den Preisen beginnt die günstigste Version des Audi Q4 bei 62 400 Franken. Und wie beim deutschen Premiumanbieter üblich, kann die Rechnung schnell steigen – auf zum Beispiel 88 334 Franken für das hier getestete Modell. 

Testfazit

Der Audi Q4 e-tron war schon bei seiner Einführung 2021 ein gutes Fahrzeug. Die kleinen Optimierungen machen ihn noch besser. Leider können sie seinen grössten Makel nicht beheben: den Preis. Dass der sehr hoch liegt, scheint die Kunden aber nicht zu stören.

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