Fiat setzt auf die Smart Car Platform mit Elektro- und Hybridantrieb für alle Modelle

Automobil Revue | 06.09.2024

Fiat stellt sich für die Zukunft neu auf. Sämtliche Modelle soll es sowohl mit Hybrid- als auch mit Elektroantrieb geben. Als Basis dient eine Plattform, die ursprünglich nur ausserhalb Europas genutzt werden sollte.

FIAT125 Jahre 1

Fiat Grande Panda

Gemessen am Verkaufsvolumen ist Fiat die Nummer eins im Stellantis-Konzern. Im ersten Halbjahr waren es 660‘200 Einheiten (plus 2.2 Prozent), die der italienische Autohersteller weltweit absetzen konnte. In der Schweiz sehen die Zulassungsstatistiken nicht ganz so positiv aus, knapp 2500 Fiat-Neufahrzeuge fanden bis einschliesslich August einen Käufer – das ist ein Rückgang von 5.6 Prozent zum Vorjahr. Im Vergleich zu den anderen Stellantis-Marken steht Fiat damit aber noch vergleichsweise positiv da – nur Citroën kann in diesem Jahr ein Verkaufsplus (4.8 Prozent) verbuchen, alle anderen hatten teils hohe zweistellige Verkaufsrückgänge.

Der Fiat 500 wird 2026 eine Hybridversion mit Namen Ibrida erhalten

Aussicht auf bessere Platzierungen und höheres Absatzvolumen sollen neue Modelle liefern, die Fiat in den nächsten Jahren auf den Markt bringen will. Als Basis dient eine Stellantis-Architektur, die ursprünglich für den südamerikanischen und indischen Markt entwickelt wurde. Nun soll diese sogenannte Smart Car Platform, konzipiert für Verbrenner, Hybrid und Elektroantrieb, auch für diverse europäische Modelle genutzt werden. Im Citroën C3 hatte die neue Plattform bereits ihr Debüt.

Damit ist die Elektrifizierungs-Strategie von Fiat vorgezeichnet. Jedes Modell wird zukünftig sowohl als Mildhybrid als auch in einer vollelektrischen Variante (BEV) erhältlich sein. Seit kurzem haben die Italiener daher den 600 – das kleine City-SUV gab es anfangs nur als Stromer – auch hybridisiert im Angebot. Und wie weit Fiat dieses Antriebskonzept treibt, zeigt der elektrische 500er. Obwohl der Kleinwagen auf einer solitären E-Plattform konzipiert wurde, scheuen die Entwickler weder Kosten noch Aufwand für eine Adaption. „Wir werden den 500 Anfang 2026 als Mildhybrid unter dem Namen Ibrida auf den Markt bringen“, sagt Fiat-Deutschland-Chef Andreas Mayer. Die Produktion soll im Werk Mirafiori in Turin stattfinden.

Ein kompaktes SUV im Jahr 2025, ein Nachfolger des Fiat Tipo 2026

Als erstes Mitglied der neuen, globalen Smart-Car-Plattform-Familie gilt der Grande Panda. Dessen Weltpremiere fand kürzlich statt, der Marktstart soll noch 2024 erfolgen. Das kantige Design des Grande Panda (Länge vier Meter), soll Erinnerungen an die von Giugiaro entworfene „tolle Kiste“ aus den 80er-Jahren wecken. Vom Band laufen wird der Grande Panda im serbischen Kragujevac. Die Preise sollen bei unter 25‘000 Franken für die Elektroversion starten, der Mildhybrid folgt etwas später.

Noch 2025 könnte Fiat ein kompaktes SUV (C-Segment) bringen. Hier wird man sich wahrscheinlich am Citroën-Konzept orientieren, das neben dem C3 einen deutlich grösseren C3 Aircross in SUV-Silhouette und auf gleicher Plattform vorsieht. Auch der Ableger aus Italien dürfte rund 4.40 Meter lang sein sowie das gleiche Package (Siebensitzer) wie der Franzose aufweisen.

Als Nummer drei der Panda-Familie steht der Nachfolger des Tipo auf dem Plan. Debüt: vermutlich 2026. Beim Design setzt Fiat wohl auf einen Crossover-Mix aus Limousine, Coupé und Kombi, gemacht für die Märkte Türkei und Europa.

Nicht für die Alte Welt, sondern hauptsächlich für Südamerika vorgesehen ist das vierte Modell auf der Smart-Car-Architektur, ein kleiner Pick-up. Bei ihm wird mit ziemlicher Sicherheit erneut Strada am Heck stehen. Denn mit einem Marktanteil von 14.5 Prozent ist dieses Nutzfahrzeug-/Freizeit-Gefährt eines der beliebtesten Autos auf dem südamerikanischen Kontinent.  SP-X/AR

Foto: Fiat

Kommentare

Keine Kommentare