Das Auto setzte sich in den USA in den 1920er-Jahren auf breiter Linie durch.Ford dominierte den Markt mit dem in die Jahre gekommenen Model T, und General Motors setzte mit Chevrolet dazu an, den Autokönig Henry Ford vom Thron zu stossen. Dazwischen agierte Walter Percy Chrysler. In die noch junge Industrie war der Sohn eines Lokomotivführers 1912 eingestiegen. Bei Buick, einer Division von General Motors, brachte Chrysler die Produktion in Schwung. 1919 verliess er das Unternehmen nach Differenzen mit William C. Durant, dem Gründer von GM. 1921 bot ihm ein Bankenkonsortium eine Million Dollar, um Willys-Overland zu sanieren. Der Versuch, die Firma zu übernehmen, misslang. Ausgerechnet Durant, 1919 von GM in Unfrieden entlassen, schnappte sich Willys. Bei Maxwell aber hatte Chrysler Erfolg. Hier liess er ab 1924 ein Auto bauen, das nicht nur seinen Namen trug, sondern als Meilenstein der Automobilgeschichte gilt. Der Chrysler Six war ein Auto der amerikanischen Mittelklasse, dessen Entwicklung sinnigerweise bei Willys begonnen hatte. Die beteiligten Ingenieure wechselten zu Walter P. Chrysler, nachdem auch ihnen die Ideen des neuen Willys-Besitzers Durant nicht zugesprochen hatten. Bei Chryslers Maxwell Motor Company konnten die Ingenieure ihr Werk vollenden.
Der Chrysler Six hatte einen 3.3 Liter grossen Sechszylindermotor mit stehenden Ventilen und rund 68 PS. Diese reichten für eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Meilen pro Stunde, etwa 112 km/h. Der Wagen hatte als Novum hydraulische Bremsen von Lockheed. Hatten die meisten Hersteller erst kurz nach Anbruch der 1920er-Jahre auf mechanische Vierradbremsen umgestellt, waren ihnen die gleichmässig ziehenden hydraulischen Stopper meilenweit überlegen. Chrysler bot im Six einen austauschbaren Nebenstrom-Ölfilter des mit einer vollständigen Öl-Druckumlaufschmierung ausgerüsteten Motors. Bei vielen anderen Herstellern, etwa bei Chevrolet bis 1938, wurden die Motoren noch mit einer Mischung aus Druck- und Tauchschmierung betrieben. Die Leistung war ebenso bemerkenswert, der 1928 vorgestellte Ford A holte aus demselben Hubraum von 3.3 Litern nur 40 PS, ein Ford-V8 von 1932 mit 3.6 Litern leistete 65 statt 68 PS wie der Chrysler.
Kein Wunder, liessen sich von dem neuen Auto im ersten Verkaufsjahr 1924 über 32 000 Wagen absetzen. Diese kosteten ab 1500 Dollar – ein Ford T war 1924 ab 350 Dollar zu haben. Als logische Konsequenz wurde die Firma Maxwell 1925 nach dem Erfolgsauto in Chrysler Corporation umbenannt. Der Aufstieg von Walter P. Chrysler zu einem der späteren Big Three – Ford, GM und Chrysler – begann. 1928 übernahm Chrysler Dodge Brothers. 1929 bedeutete die Lancierung der generischen Marke DeSoto, benannt nach dem spanischen Eroberer Hernando de Soto, mit 81 065 Exemplaren im ersten Produktionsjahr die bis dahin erfolgreichste Neueinführung eines Modells.