Ferrari 342 America - der Exklusive

Peter Ruch | 04.02.2024

Mit dem 342 America wollte Ferrari jene amerikanischen Kunden glücklich machen, die keine Rennen fahren wollten.

Ferrari 342 America 0232 AL 14

  • Gebaut 1952/1953
  • Sechs Exemplare produziert
  • Drei Cabriolet, drei Coupé

Mit dem 340 America hatte sich Ferrari einen guten Namen machen können in den USA. Doch es gab insbesondere in Amerika auch Kunden, die wollten keinen Rennwagen kaufen, aber trotzdem einigermassen sportlich unterwegs sein. Wer die Idee für den Ferrari 342 America hatte, ist nicht mehr nachvollziehbar, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte gross sein, dass Luigi Chinetti, Ferrari-Importeur an der Ostküste, Enzo Ferrari relativ einfach von diesem Modell überzeugen konnte - die beiden Herren einte unter anderem ihre Geschäftstüchtigkeit.

In den USA muss ja alles ein bisschen grösser sein, auch luxuriöser. Der Ferrari 340 America war noch ein echter Rennwagen (auch wenn einige wenige Exemplare einigermassen komfortabel ausgestattet wurden), auch eng, für den 342 America wurde der Radstand deshalb um 23 Zentimeter auf 2,65 Meter verlängert. Doch sonst blieb eigentlich alles gleich, Kastenrahmen, die vorderen Räder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt, hinten gab es eine Starrachse mit Blattfedern.

Bei den Motoren nun wird es etwas komplizierter. Vier (#0232AL, #0240AL, #0242AL, #0246AL) der sechs 342 America verfügten über den 4,1-Liter-Lampredi-V12 vom Tipo 102, wir er auch im 340 America verbaut war. Für den amerikanischen Markt nahm man aber die Leistung leicht zurück, es blieben noch 200 PS bei 5000/min. Zwei Fahrzeuge, die beiden Pininfarina Cabriolet (#0234AL, #0248AL), erhielten den überarbeiteten Tipo 104 mit 4,5 Liter Hubraum und 300 PS, wie er später auch in den Ferrari 375 America eingebaut wurde.

Es entstanden sechs Exemplare, wie schon erwähnt. Das erste Fahrzeug, das wir hier auch zeigen, war ein Vignale-Cabriolet, das aber erstaunlicherweise nicht nach Amerika ging, sondern vom Schweizer Odofranco Wild gekauft wurde. Dazu gab es, wie auch schon erwähnt, zwei Cabriolets von Pininfarina, und schliesslich noch drei Coupé, von denen eines, #0246AL, auch einen Schweizer Bezug hat, denn es wurde 1953 auf dem Genfer Salon ausgestellt.

In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier. Ansonsten entsteht hier eine sonntägliche Reihe von Ferrari, da haben wir eine Liste mit diesen schönen Geschichten erstellt, zu bewundern: hier.

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