Montagmorgen: Alfa Romeo Giulietta Berlina

Peter Ruch | 18.03.2024

Die Limousine der Giulietta hatte etwas Verspätung. Das tat ihrem Erfolg keinen Abbruch.

1959 Alfa Romeo Giulietta T I Berlina 6

  • Gebaut von 1955 bis 1964
  • Über 130’000 Exemplare verkauft
  • Ihr Geld heute noch wert

Die frühen Giulietta Sprint, eindeutig Coupé (und beschrieben: hier), trugen die interne Bezeichnung 750B. Und die Limousine, ganz klar eine Berlina. wird als 750C bezeichnet. Auch nicht dringend logisch ist, dass die sportlichere Variante vor dem Basis-Modell auf den Markt kommt, doch in diesem Fall war es halt so, der Sprint 1954, die Berlina dann erst 1955, ebenfalls auf dem Salon von Turin. Um die Unterscheidung klar zu machen, war die von Alfa Romeo selber entwickelte Berlina auch etwas schwächer als der Sprint, zwar der gleiche 1,3-Liter-Motor, aber mit nur gerade 53 PS bei 5200/min und einem maximalen Drehmoment von 92 Nm bei 2800/min. Und das reichte dann halt nur für 140 km/h. Dafür war die Limousine deutlich günstiger: 1960 (also nach dem Facelift, darauf kommen wir noch) kostete ein 750C in der Schweiz 12’500 Franken (ja, das war viel Geld…), ein 750B aber schon 15’900 Franken. Das Fahrwerk war bei beiden Wagen gleich, doch die Berlina verfügte über eine Lenkradschaltung. Und sie war etwas grösser (4,03 Meter lang, 1,56 Meter breit, 1,40 Meter hoch) als das Coupé (3,98 Meter lang, 1,54 Meter breit, 1,32 Meter hoch) und auch etwas schwerer (915 anstatt 880 Kilo). Das tat dem Verkaufserfolg allerdings keinen Abbruch, bis 1964 wurden von der Giulietta Berlina (inklusive t.i.) stolze 133’000 Exemplare verkauft.

Für das Modelljahr 1959 wurde die Berlina leicht überarbeitet – und erhielt eine neue Bezeichnung, 101.00/28. Gut zu erkennen sind die «baffi» (die Schnauzbärtchen…), die beiden waagrechten Lufteinlässe vorne, die mehr Chrom und zwei horizontale Querbalken erhielten. Die Lampen hinten und vorne wurden verändert (eine Mode, die heute überhand genommen hat). Und das Armaturenbrett deutlich verändert.

Es kam dann 1957 der t.i. (für Turismo Internazionale). Er wurde nicht trocken auf einer Messe vorgestellt, sondern auf der Rennstrecke in Monza. Es ging da ja schliesslich auch die Post ab: 65 PS bei 5500/min sowie ein maximales Drehmoment von 97 Nm bei 3500/min wurden da auf die Strasse geknallt, doch 12 PS und 5 Nm mehr als bei einer gewöhnlichen Berlina; die interne Bezeichnung lautete 753. Und es gab schon ein paar Unterschiede, nicht nur bei der Motorleistung, das Innenleben wurde sanft überarbeitet, es gab hinten andere Lampen. Insgesamt wurden drei Serien des t.i. gebaut, die erste bis 1959, die zweite bis 1961 (dann schon 101.22/11/29 bezeichnet), eine letzte dann noch bis 1964 (sie blieb allerdings bis 1965 im Verkaufkatalog, mit einem Preis von 1,125 Millionen Lire waren die TI-Berlina günstiger als ein schwächerer Fiat 1300). Unter allen Giulietta waren die TI mit 92’658 verkauften Fahrzeugen das erfolgreichste Modell.

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