Aston Martin Vantage: Was der britische Gentleman-Sportler jetzt besser kann

Peter Eck | 30.10.2024

Sechs Jahre nach Marktstart hat Aston Martin sein Sportcoupé Vantage gründlich überarbeitet. Dabei kletterte nicht nur die Motorleistung um beachtliche 155 PS, auch bei Karosserie und vor allem Innenraum legten die Briten kräftig zu.

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Beginnen wir bei der für einen Aston Martin wichtigsten Disziplin: dem Fahren. In einer Zeit, in dem uns zumindest antriebsseitig kaum zu unterscheidende Elektroantriebe oder übertrieben leistungsstarke Dreizylinder vorgesetzt werden, ist ein Ausflug mit dem Vantage und seinem formidablen Achtzylinder eine reine Freude. Dabei geht es weniger um Vmax oder Brachialbeschleunigung, sondern um Fahrspass im eigentlichen Sinn mit einer engen Verbindung zwischen Auto und Fahrer.

Der Leistungszuwachs um 155 PS ist beachtlich, die Leistung des V8-Benziners stieg auf 489 kW(665 PS), was – nebenbei gesagt - eine Maximalgeschwindigkeit von 325 km/h und einen Spurt auf 100 km/h in 3.5 Sekunden ermöglicht. Auch das maximale Drehmoment stieg um 115 auf gewaltige 800 Newtonmeter, die stets nur auf die Hinterachse geleitet werden. So ist der Vantage für jede Art Fortbewegung gerüstet – ob sehr schnell oder im viel passenderen Gentlement-Modus.

Nachdem das 2018 auf dem Markt erschienene Coupé zuletzt im Vergleich zu Wettbewerbern doch ein wenig in die Jahre gekommen war, entschlossen sich die Briten zu Massnahmen, die weit über eine normale Überarbeitung hinausgehen. So wurde die Karosseriestruktur vorn wie hinten versteift, was sich vor allem bei zügigen Kurvenfahrten sehr positiv auswirkt, denn hier neigte der Brite bislang manchmal zum Versetzen.

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Aston Martin setzt im neuen Vantage auf bessere Materialien und Bedienbarkeit

Zum Fahreindruck des Vantage tragen die exakte Lenkung ebenso bei wie die Achtgang-Automatik von ZF– die lediglich beim Zurückschalten aus engen Kehren noch eine Spur schneller reagieren könnte – , sowie das Hinterachs-Sperrdifferential, das für mehr Stabilität sorgt. Wer noch etwas Geld übrig hat, könnte noch über optionale Karbonbremsen nachdenken, die zudem das Gewicht an ungefederten Massen um 27 Kilogramm reduzieren.

Alles sinnvolle Dinge, aber so richtig schlecht war die Antriebseinheit des Vantage ja vorher auch nicht. Von daher erfreuten wir uns bei der Testfahrt vor allem am neuen, sehr geschmackvollen Interieur. Hier hat Aston Martin die bisher allzu frugale Art der Innenraumeinrichtung komplett aufgegeben und setzt nun auf hochwertige Materialien, bessere Bedienbarkeit und ein moderneres Infotainment.

Serienmässig ist ein Audio-System mit elf Lautsprechern an Bord. Aber auch hier gilt: Mehr geht immer. Für Musikenthusiasten hält die Aufpreisliste eine massgefertigte Anlage von Bowers & Wilkins bereit. Gott sei Dank haben es die Briten aber mit der Modernität auch nicht übertrieben. Der Touchscreen ist mit 10.25 Zoll zum Beispiel erfreulich kompakt dimensioniert.

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Die Frontpartie ist neu und erhielt einen um fast 40 Prozent grösseren Kühlergrill. Keine rein optische Sache, denn durch ihn kann jetzt fast 30 Prozent mehr Luft einfliessen, was angesichts der deutlich erhöhten Leistungsfähigkeit des Antriebs nötig wurde. Auch die Matrix-LED-Scheinwerfer sind neu.

Nicht zuletzt durch die Veränderungen bei der Materialqualität, der Innenraumgestaltung und der Aussenoptik kommt der Vantage nun dem Ideal eines sportlichen Traumcoupés deutlich näher. Mit nun 198‘000 Euro ist der Aston Martin allerdings auch ziemlich teuer geworden. Was die reine Sportlichkeit angeht, fährt der Vantage etwa einem Roma ein wenig hinterher. Dafür aber bringt er aber als Gentlemen-Sportler jede Menge britisches Flair mit. Und dafür zahlen die Fans sicher weiterhin gerne. SP-X/AR

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Fotos: Aston Martin

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