Alpine A390: Ein Elektro-Crossover als Traumauto?

Moritz Doka | 27.05.2025

Alpine macht ernst mit der Elektrifizierung und bringt mit der A390 das zweite batterieelektrische Modell heraus. Ähnlichkeiten mit der A110 soll es nicht nur beim Design geben.

Sieben Autos gehören in eine Traumgarage, wenn es nach Alpine geht. Vom Hot Hatch über ein Sportcoupé bis hin zum Cabrio, und alle elektrisch. Und ja, auch ein Crossover ist dabei. Ohne echtes Volumenmodell geht eben nichts. Wobei die Franzosen schon recht haben, wenn sie die neue A390 lieber als Fastback bezeichnen, mit einem SUV hat das hier nur wenig zu tun. Gerade das Heck mit seiner ovalen Scheibe schreit A110, und auch der Rest ist ziemlich nah an einem höhergelegten Sportwagen. Tricks wie die durchströmte Fronthaube setzen Akzente, bei den Reifen haben Kunden die Wahl zwischen einer Effizienz- und einer Dynamik-orientierten Option.

Leidlich praktisch, super schick

Entgegen der A290 hat die grosse Schwester keine Entsprechung im Renault-Programm, sondern ist komplett eigenständig. Die A390 teilt sich die Plattform und in etwa die Abmessungen mit dem Nissan Ariya, legt aber mehr Wert auf Design und Sportlichkeit als auf Praktikabilität. Sie ist etwas länger, breiter und flacher – 4615 mm lang, 1885 mm breit, 1532 mm hoch –, bietet ausreichend Platz für vier Erwachsene und 532 Liter Gepäck. Ganz gut, das Fehlen eines Frunks sowie von Durchreiche und Armlehne im Fond weniger. Dafür ist selbst die Rückbank sportlich ausgeformt, von den vorderen Sabelt-Sportsitzen im GTS-Modell ganz zu schweigen. Überhaupt macht das Cockpit einen sehr guten Eindruck. Zweifarbiges Leder, Mikrofaser und wohlgesetzte Akzente in Sichtcarbon schielen genauso in Richtung Porsche wie der Antrieb.

Drei Motoren für ein Hallelujah

Mit gleich drei Elektromotoren – zwei davon auf der Hinterachse – hat der Franzose dem Deutschen einen voraus. Bedeutet: Stufenlose Drehmomentverteilung und forcierte Quertreiberei. 470 PS und 808 Nm Drehmoment bringt das Topmodell GTS, es beschleunigt in 3.9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die schwächere GT-Version bringt es auf 400 PS und 650 Nm Drehmoment, erledigt den Standardsprint in 4.8 Sekunden und erreicht 200 km/h Vmax. Mit der 89-kWh-Batterie liegen zwischen 520 und 555 km Reichweite drin. Aufgeladen werden kann mit 11 kW bei Wechselstrom (22 kW optional) und 190 kW bei Gleichstrom.

Alpine A390 GTS 2025 Heck

Tricks wie eine Allradlenkung bietet die A390 nicht, um beispielsweise das Leergewicht von mindestens 2121 kg zu kaschieren. Dafür Fahr-Challenges und Fahrtrainings via Infotainment, die einem spielerisch helfen sollen, sein Können hinter dem Lenkrad zu verbessern. Gedacht für abgesperrte Strecken, sind die Herausforderungen auch auf öffentlicher Strasse abrufbar – nur nicht verleiten lassen.

Günstiger als ein Porsche Macan

Marktstart für die A390 ist Anfang 2026, die Preise dürften bei etwa 75'000 Franken starten. Kein Volumenmodell im klassischen Sinn, aber günstiger als der neue, elektrische Porsche Macan. Gebaut wird das Fliessheck im französischen Dieppe, wo auch die A110 vom Band läuft. Deren elektrische Nachfolgerin wird dereinst das dritte Modell der Traumgarage.

Bildergalerie Alpine A390 GTS

Bilder: Alpine

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