Automobil Revue | 11.06.2025
Ein gutes halbes Jahr nach Einführung des Markenflaggschiffs Opel Grandland reicht der deutsche Hersteller das für den Schweizer Markt interessanteste Modell nach: Den Grandland mit Allradantrieb. Seine beiden Elektromotoren leisten 239 kW (325 PS).
Als Opel im Herbst 2024 den völlig neuen Opel Grandland präsentierte, war aus Schweizer Sicht klar: Auf das spannendste Modell muss man noch mindestens ein halbes Jahr warten. Nach Mildhybrid-, Plug-in-Hybrid und den beiden vollelektrischen Modellen mit Vorderradantrieb wird es nun auch einen Grandland mit Allradantrieb geben.
«Mit dem Grandland Electric AWD erweitern wir die Auswahl in Kürze nochmals und stellen so sicher, dass unsere Kunden viel Fahrspass mit maximaler Effizienz und Sicherheit bei unterschiedlichsten Wetter- und Strassenverhältnissen verbinden können», sagt Opel-CEO Florian Huettl.
Der Grandland AWD bezieht seinen Strom aus einer 73 Kilowattstunden (netto) fassenden Lithium-Ionen-Batterie mit NMC-Chemie – diese Batterie wird bislang in der schwächeren der beiden Vorderradmodelle eingesetzt. Im AWD speist sie zwei Elektromotoren: den vom elektrischen Fronttriebler bekannten 157 kW (213 PS) starken Motor mit einem zusätzlichen 82 kW (112 PS)-Elektromotor für die Hinterräder.
Das Zusammenspiel der beiden Aggregate ergibt eine Systemleistung von 239 kW (325 PS) und ein maximales Drehmoment von 509 Newtonmetern.
Dank seiner zwei Elektromotoren spurtet der Grandland Electric AWD in 6.1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Eine exakte Ladeleistung gibt Opel in seinen ersten Informationen nicht an. Der Hinweis auf eine Ladzeit von unter 30 Minuten für einen Ladehub von 20 auf 80 Prozent spricht dafür, dass die Ladeleistung 150 kW beträgt. Die Reichweite nach WLTP gibt Opel mit 513 Kilometern an.
Der Opel Grandland AWD lässt sich in vier Fahrmodi betreiben
Normal: Hier treibt meist der Frontmotor die Vorderräder an. Die Leistung ist auf 230 kW (313 PS) begrenzt, das maximale Drehmoment liegt bei 450 Newtonmetern. Je nach Fahrbefehl schalten sich automatisch der Heckmotor und die Hinterräder zu. Beschleunigt der Grandland Electric Allrad stark (Kick-down), entfalten beide Motoren ihr volles Potenzial.
4WD: Beide Motoren laufen durchgängig und verteilen die Kraft gleichmässig auf alle vier Räder, um optimalen Grip zu gewährleisten. Um die Haftung zu verbessern, schalten ESP und Traktionskontrolle in dafür spezifische Einstellungen. Die maximale Leistung und das maximale Drehmoment sind verfügbar.
Sport: Beide Motoren laufen durchgängig, verteilen die Kraft aber im Verhältnis 60:40 auf die Vorder- und Hinterachse, um eine besonders dynamische und zugleich effiziente Performance zu erzielen. Auch hier sind Spitzenleistung und -drehmoment abrufbar. Die Lenkung und das Fahrpedal sprechen dank einem speziellen «Sport»-Setting direkter an.
Eco: Die Kraft wird rein vom Frontmotor auf die Vorderräder übertragen. Leistung und Drehmoment sind auf 157 kW (213 PS) sowie 343 Newtonmeter begrenzt. Nur bei starker Beschleunigung (Kick-down) schalten sich Heckmotor und Hinterräder automatisch zu und beide Motoren liefern ihre volle Leistung. Klimaanlage und Gaspedal laufen im Eco-Modus.
Zu erkennen ist der Opel Grandland AWD an aerodynamisch optimierten Einsätzen an Front und Heck sowie 20-Zoll-Leichtmetallrädern mit Bi-Colour-Felgen. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0.278 ist er die aerodynamischste Grandland-Variante.
Zu Preisen und dem genauen Markteinführungstermin machte Opel noch keine Angaben. Er dürfte sich oberhalb der beiden elektrischen Versionen mit Frontantrieb (50‘990 Franken grosse Batterie, 7000 Franken weniger für die kleine Batterie) einsortieren.