DS7: So ein Sondermodell kann nur DS bauen

Moritz Doka | 05.11.2024

DS 7 E-Tense 4x4 360 Collection Antoine de Saint-Exupéry, so der Name des Sondermodells, huldigt dem gleichnamigen Autor. Drüber oder charmant? Test!

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Sondermodelle, die Rennfahrern Tribut zollen, sind ja bekannt. Nun tritt DS aber in der Formel E an, und ihr einziges Elektroauto ist der kleine DS3. Ein DS3 «Maximilian Günther» wäre wenig überzeugend. Also haben sich die Franzosen in anderen Sphären umgeschaut und sind in der Literatur fündig geworden. Vorhang auf für den DS7 «Collection Antoine de Saint-Exupéry». Ein Sondermodell, wie es nur DS bauen kann.

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Das Sondermodell ist dem unvollendeten Roman «Citadelle» gewidmet, zu Deutsch «Die Stadt in der Wüste». Als Sondermodell rufe der DS7 «dazu auf, in einer sich ständig verändernden Welt Räume der Reflexion und der Resilienz zu kultivieren.» Die violett schimmernde Lackierung – in der Sonne glitzernd eine wahre Pracht – heisst «Vol de nuit» (Nachtflug) und ist ebenfalls nach einem Werk von Saint-Exupéry benannt. Modellspezifisch sind die glanzgedrehten 21-Zoll-Felgen, der glanzschwarze Kühlergrill sowie Signete rund ums Auto.

Nerz nach aussen und innen

Schick, aber das Äussere wird noch getoppt vom Innenraum. Denn: «Das Interieur des DS 7 ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY nimmt die Position des Beobachters ein, der sich wie der berühmte Autor philosophischen Betrachtungen seiner eigenen inneren Zitadelle hingibt.» In irdischeren Worten: Das Cockpit ist eine Ode an das Besondere. Vom modellexklusiven gesteppten braunen Leder über die Perlziernähte und die guillochierten Metalloberflächen fühlt sich fast alles piekfein an. Ein haptisches Highlight ist die grosse Drehwalze für die Musiklautstärke. Und wo findet man noch eine analoge Uhr, die automatisch aus dem Armaturenbrett herausfährt? Der gelbe Stern im Modell-Signet erinnert an «Der kleine Prinz», das wohl bekannteste Werk von de Saint-Exupéry.

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Mit dem Facelift vor zwei Jahren hielten ein paar Neuerungen Einzug. Grundsätzlich ist das Auto mit seinem Digitalcockpit und dem grossen Infotainment-Bildschirm auch noch auf der Höhe der Zeit. An der nicht ganz gestochen scharfen Auflösung der Instrumente und der Smartphone-Anbindung nur via Kabel ist ein gewisses Alter dann doch abzulesen. DS-typisch muss man mit ein paar Eigenheiten in der Bedienung klarkommen: Startknopf oben auf dem Armaturenbrett, Fensterheber in der Mittelkonsole, versteckte Tasten unten hinter dem Lenkrad, überfrachtete Lenksäule.

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Wer sich über solche bedienergonomischen Unzulänglichkeiten nervt, kauft sich einen VW Tiguan. Alle anderen lächeln die Schrullen weg und geniessen die bequemen Sitze mit hervorragenden Massageprogrammen. Wir sagen nur: «Katzenpfötchen». Auch sonst ist die Ausstattung reichhaltig, umfasst ein Panorama-Glasschiebedach, Matrix-LED-Scheinwerfer und einen Nachsichtassistenten. Einiges ist optional, vieles bringt die Sonderedition bereits mit.

Vier Antriebsoptionen

Den DS7 gibt es als Antoine de Saint-Exupéry mit nicht weniger als vier verschiedenen Antrieben, einen Diesel und drei Plug-in-Hybride. Zum Test trat der Sonder-DS7 im stärksten Plug-in-Hybrid mit 360 PS Systemleistung und Allradantrieb an. An Kraft mangelt es dem SUV nicht, sportliche Gefühle werden aber nie hervorgerufen. Das verhindern die Abstimmungen des Antriebs und der Lenkung, die von der gemütlichen und leichtgängigen Sorte sind. Das Fahrwerk wiederum könnte eine Spur weicher sein, die grossen Felgen mit dünnen Reifenflanken rollen recht harsch ab. Das Bremspedalgefühl ist diffus und teigig, was viele Stellantis-Produkte betrifft.

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Ansonsten gibt der DS7 den gemütlichen Cruiser und gefällt mit der intelligenten Rekuperation. Die elektrische Reichweite von real gut 40 Kilometern ist okay, aber nicht mehr ganz up to date. Wir könnten uns vorstellen, dass der Dieselmotor fast noch besser zum Gesamtbild passt. Der Selbstzünder käme auch deutlich günstiger und wäre genauso exklusiv. Wer einen Anhänger ziehen will, muss zwingend zu einem der anderen Plug-in-Hybride oder zum Diesel greifen, wobei bei keinem der Antriebe mehr als knapp 1.5 Tonnen angehängt werden können.

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Wer das Besondere im Besonderen sucht, ist bei diesem Sondermodell genau richtig. Charmant und durch und durch französisch, Aufwand wurde nicht gescheut. Ansonsten ist man auch mit einem normalen DS7 bereits recht exklusiv und auch noch weniger teuer unterwegs. Preislich spielt DS generell in der oberen Liga, wobei fünf Jahre Garantie immer inklusive sind.

Technische Daten DS 7 E-Tense 4x4 360 Collection Antoine de Saint-Exupéry

Karosserie
Fahrzeugsegment D SUV
Länge 4593 mm
Breite 1891 mm
Höhe 1611 mm
Radstand 2738 mm
Sitzplätze 5
Leergewicht (mit Fahrer) 1960 kg
Gesamtgewicht 2400 kg
Kofferraum 541–1752 l
Reifengrösse 245/35 R21
Anhängelast gebremst 70 kg
Stützlast 70 kg
Dachlast 80 kg
Bodenfreiheit 190 mm
Wendekreis 10.5 m
Antrieb
Motor Bauart Ottomotor
Zylinder R4
Hubraum 1598 ccm
Motorkonstruktion 4 Ventile/Zylinder, DOHC, Direkteinspritzer
Aufladung Twinscroll-Turbolader
Bohrung x Hub 77x85 mm
Antrieb AWD
Getriebe Achtgang-Automatik
Leistung 147 kW/200 PS
– bei Drehzahl 6000 U/min
Max. Drehmoment 300 Nm
– bei Drehzahl 3000 U/min
Elektromotor (Getriebegehäuse) Synchronmotor
Leistung 81 kW/110 PS
Drehmoment 320 Nm
Elektromotor (Hinterachse) Synchronmotor
Leistung 83 kW/113 PS
Drehmoment 166 Nm
Systemleistung 265 kW/360 PS
Systemdrehmoment 520 Nm
Batteriekapazität 12.9 kWh (netto)
Batteriechemie Lithium-Ionen
Ladeleistung AC 7.4 kW
Ladezeit AC 0–100 Prozent 120 min
Fahrleistungen und Verbrauch
0-100 km/h 5.6 s
Höchstgeschwindigkeit 235 km/h
– elektrisch 140 km/h
Elektrische Reichweite (WLTP) 56 km
Tankinhalt 43 l
Verbrauch 100 km (WLTP)
1.7 l
CO2-Emission 39 g/km
Preis
Grundpreis 65'400 Franken (Testwagen: ca. 72'000 Franken)
Grundpreis BlueHDi 130 51'100 Franken

Bildergalerie DS 7 E-Tense 4x4 360 Collection Antoine de Saint-Exupéry

Fotos: Leon Elmazov, Automobil Revue

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