Nach Rekordjahr: Skoda will Verkaufszahlen seiner Elektromodelle verdoppeln

Klaus Justen | 13.03.2025

Der tschechische Hersteller hat im vergangenen Jahr soviele Autos weltweit verkauft wie nie zuvor – und dabei auch Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn geschrieben. Bei der Modellplanung setzt Skoda allerdings andere Akzente als das Mutterunternehmen Volkswagen. Und kündigte an, dass der elektrische Octavia noch ein paar Jahre braucht, aber Ende des Jahres ein erstes Konzept präsentiert wird.

Klaus Zellmer Skoda

Skoda-CEO Klaus Zellmer

Während VW dieser Tage noch einen Gewinneinbruch vermelden musste, zeigte sich Skoda-Chef Klaus Zellmer bei der Präsentation der Bilanzzahlen für 2024 gelöst und locker.

Dafür hat er auch allen Anlass: Die Skoda Auto Group lieferte im vergangenen Jahr weltweit 926‘000 Autos aus, das ist ein Plus von 6.9 Prozent zu 2023. Das ist Rekord Nummer eins und zurückzuführen «auf die modernste Produktpalette in der Unternehmensgeschichte».

Die Rekorde zwei und drei ergeben sich daraus: Der Umsatz stieg auf 27.8 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 4.7 Prozent zum Vorjahr. Und der Betriebsgewinn machte einen Riesensprung um 30 Prozent auf 2.3 Milliarden Euro, das ergibt eine Umsatzrendite von 8.3 Prozent.

Skoda Epiq. Zum Vergrössern anklicken!

Diese Erfolgsgeschichte soll in den kommenden Jahren weitergeschrieben werden, denn mit diesen starken Ergebnissen sei das Unternehmen darauf vorbereitet, «die anstehenden Herausforderungen aus einer Position der Stärke zu meistern». Als Ziel für 2025 gab Zellmer aus, die Verkaufszahlen reiner Elektrofahrzeuge zu verdoppeln, schliesslich hat sich mit dem neuen Elroq die Modellpalette verdoppelt, hinzu kommt, dass der Enyaq mit einer überarbeiteten Version am Markt antritt. Im vergangenen Jahr wurde der Enyaq rund 80‘000 mal verkauft und landete damit in Europa auf Rang 3 der bestverkauften E-Fahrzeuge.

Die elektrische Modellpalette wird sich zudem in den kommenden Jahren erneut verdoppeln. Als erstes wird der kleine Crossover Skoda Epiq an den Start gehen – es ist das Konzern-Gegenstück zum VW ID.2all.

Dann folgt der unter dem Arbeitsnamen Vision 7 entwickelte Crossover im XXL-Format – die vor zweieinhalb Jahren vorgestellte Studie ist 5.02 Meter lang, 1.89 Meter hoch und 1.94 Meter bei einem Radstand von 3.08 Meter und basiert auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) des Konzerns. Angepeilt ist eine Reichweite von mindestens 600 Kilometern.

Vision7 S 7318 M

Skoda Vision 7

Was Skoda nicht ins Modellprogramm aufnehmen wird, ist der Einstiegs-Elektrowagen, den VW Anfang März unter dem Namen ID.Every1 vorgestellt hat. Der preislich knapp kalkulierte Kleinwagen soll für einen Einstiegspreis von 20‘000 Franken 2027 auf den Markt kommen.

Angesichts dieser Rahmenbedingungen hätte Skoda das Problem, sich gegenüber den anderen Konzernmarken abzugrenzen und das eigene Modell zu positionieren. Deshalb sieht Zellmer im Einstiegssegment Skoda mit dem Kleinwagen Fabia auf einer Verbrennerplattform gut aufgestellt. Der Ansatz von Skoda, eine breite Auswahl an Antriebssträngen und Karosserievarianten anzubieten, komme bei den Kunden weiterhin gut an.

Zeit braucht es auch noch, ein elektrisches Gegenstück zum Marken-Bestseller Octavia zu entwickeln. Auf den elektrischen Mittelklassekombi wird man noch bis Ende des Jahrzehnts warten müssen, wenn als technische Plattform der MEB-Nachfolger SSP (Scalable Systems Platform) des Volkswagen-Konzerns zur Verfügung steht. Vom Octavia wurden im vergangenen Jahr 215‘700 Fahrzeuge verkauft, das ist ein Plus von 12.4 %. Allerdings kündigte Zellmer an, dass auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München im Herbst diesen Jahres ein erstes Konzept des elektrisch angetriebenen Octavia stehen wird.

Die grössten Märkte von Skoda sind Deutschland, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich, kräftige Zuwächse verzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr in der Türkei, in Polen und Spanien.

Vision7 S 6927 M

Skoda Vision 7

Fotos: Skoda

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