Mit Leapmotor steht bald eine neue Marke bei ausgewählten Opel-, Peugeot- und Fiat-Händlern. Die Fahrzeuge kommen teils auch China und teils aus der EU.
Stellantis hat mit Leapmotor bald auch eine Marke aus China im Portfolio. Ab Oktober 2024 soll der in Polen produzierte Elektro-Kleinstwagen T03 zunächst bei ausgewählten Händlern in Deutschland erhältlich sein. Ende des Jahres könnte dann das Mittelklasse-SUV C10 Premiere feiern, bevor es ab 2025 ausgeliefert wird. Anders als das Einstiegsmodell wird das grosse E-Auto zunächst noch in China gefertigt und importiert, so dass es von den Strafzöllen der EU betroffen sein dürfte, sollten sie denn greifen.
«Mit dem Leapmotor T03 wollen wir unsere Elektroangebot auch preislich nach unten weiter ausbauen», erklärt Lars Bialkowski, Deutschland-Chef von Stellantis. Genaue Preise für den Fünftürer mit rund 265 Kilometern Reichweite wollte er noch nicht nennen, ein Start deutlich unterhalb des in Deutschland mindestens 23’300 Euro teuren Konzernbruders Citroën ë-C3 ist aber wahrscheinlich.
Der Vertrieb der neuen Leapmotor-Modelle soll über das weit verzweigte
Händlernetz des Konzerns laufen. Bewerben konnten sich Betriebe aller Marken,
spezielle Vorgaben gab es nicht. Das Interesse aus der Händlerschaft bezeichnet
Bialkowski als gross. «Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass wir mit der
Standortwahl, die wir in Abstimmung mit unseren Händlern getroffen haben, an
den richtigen Punkten in Deutschland vertreten sein werden.» Genauere Angaben
zur Zahl der Betriebe könnten in Kürze veröffentlicht werden.
Keine Kanibalisierung befürchtet
Stellantis ist seit Herbst 2023 an dem 2015 gegründeten chinesischenAutohersteller Leapmotor beteiligt. Das Europa-Geschäft liegt in Händen eineseigens gegründeten Joint-Ventures, an dem Stellantis die Mehrheit hält.Leapmotor profitiert in diesem Zusammenhang von dem grossen Händlernetz seinesPartners, so dass das bei anderen chinesischen Herstellern schwerwiegendeVertriebsproblem schon vorab gelöst ist. «Wir können sofort Marketing und Vertrieb starten. Auch wir benötigen Anlaufphasen, etwa um unsere Verkäufer zuschulen - aber das ist schnell erledigt.»
Eine Kannibalisierung der anderen Marken der Gruppe befürchtet Bialkowski
nicht. «Wir haben in den vergangenen Monaten bewiesen, dass wir primär unserem
echten Wettbewerb Volumen abgenommen haben. Und den Trend wollen wir konsequent
fortführen.»
Neben Deutschland startet Leapmotor auch noch in Frankreich, Italien und
anderen Ländern. Die Schweiz soll nach 2025 folgen. Bei einigen Importeuren
kann man den T03 bei uns für rund 24'400 Franken bereits kaufen.
Fotos: Leapmotor, Stellantis