Der Audi Q5 ist seit seiner Einführung anno 2008 eines der wichtigsten Modelle der Ingolstädter. Vor allem in Nordamerika findet er Anklang. Grosse Fussstapfen also, in welche die dritte Generation da tritt. Mit der Premium Platform Combustion (PPC) des neuen Audi A5 samt modernen, teilelektrifizierten Verbrennern und neuem Infotainmentsystem soll er den Kundenansprüchen gerecht werden. Wir konnten den neuen Q5 bereits im Studio in Augenschein nehmen.
Neuer Audi Q5 – SQ5 wieder mit Benzin-V6
Moritz Doka | 02.09.2024
Audi zeigt die dritte Generation des Q5. Das Mittelklasse-SUV teilt sich die Basis mit dem neuen A5, und damit auch die modernen Verbrenner und das Infotainment.
Design vom Q6 e-tron inspiriert
Optisch hat sich der Q5 weiterentwickelt, aber nicht komplett neu erfunden. Das Design ist rundlicher geworden und lehnt sich an den elektrischen Q6 e-tron an, vor allem die Front mit ihren flachen Scheinwerfern. Ein breiterer und flacherer Grill mit neuem Gitter lässt die Front stämmiger wirken, genauso wie das durchgehende Leuchtenband am Heck. Mit Advanced und S-Line Paket gibt es zwei optionale Designpakete, letzteres ist noch mit glanzschwarzen Designakzenten zu ergänzen. Die S-Line und der SQ5 weisen dabei grössere Lufteinlässe an der Front und einen Heckdiffusor auf. Löblich: Alle Motorisierungen haben wieder echte Endrohre ohne wie auch immer geartete falsche Blenden.
Highlights im Wortsinn sind die Leuchten mit wechselbaren und animierten Lichtsignaturen. Die OLED-Heckleuchten können sogar Symbole einblenden und andere Verkehrsteilnehmer zum Beispiel vor einem nahenden Stauende oder einem Unfall warnen. Beim SQ5 und der S-Line wird beim Verzögern aus dem Dachspoiler ein segmentiertes Bremslicht auf die Heckscheibe projiziert.
Zwei neue Farben umfasst die Palette: Tamboragrau und Sakhirgold, letzteres ist nur für die S-Line zu haben. Die Felgen messen zwischen 17 und 21 Zoll, einige davon sind aerodynamisch optimiert.
Infotainment auf Android-Basis
Das Cockpit kennt man bereits vom neuen A5. Mit der Electronic Architecture E3 1.2 zieht auch die Anzeigeneinheit mit gebogenem Display in den Q5 ein. Es kombiniert ein 11,9-Zoll-Digitalcockpit und das Infotainment mit 14,5-Zoll-Bildschirm. Das System reagiert blitzschnell auf Eingaben, die Darstellung ist gestochen scharf. Es basiert auf Android und verfügt über einen intelligenten Sprachassistenten mit Zugriff auf ChatGPT.
Optional lassen sich ein Head-up-Display und ein 10,9-Zoll-Bildschirm für den Beifahrer bestellen. Die «Dynamische Interaktionslicht» genannte Ambientebeleuchtung interagiert mit den Insassen, etwa beim Blinken oder beim Einsteigen.
Variabel und viel Platz
Das Platzangebot im neuen Q5 ist sehr gut, Bein- und Kopffreiheit für Erwachsene auch im Fond tadellos. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es mehr und grössere Ablagefächer sowie eine verschieb- und in der Neigung verstellbare Rückbank. Der Kofferraum zeigt sich mit bis zu 1473 Liter Volumen ebenfalls recht schluckfreudig. Geräte können im gekühlten Induktionsladefach sowie mehreren USB-Steckdosen mit bis zu 100 Watt Leistung aufgeladen werden.
Der neue Q5 fährt mehr Serienausstattung auf als zuvor. So sind die Progressivlenkung und eine Frontscheibe in Akustikverglasung ab Werk an Bord, in Sachen Fahrassistenten eine hintere Einparkhilfe, ein Tempomat, ein Spurverlassenswarner und ein Aufmerksamkeitsassistet. Optional ist ein erweiterter Fahrassistent zu haben, dessen adaptive Geschwindigkeitsregelung auf Schwarmdaten anderer Fahrzeuge und Kartendaten zurückgreift.
Nur elektrifizierte Verbrenner
Die Antriebe übernimmt der Q5 zum grossen Teil vom A5. Den Anfang machen ein Benziner mit 340 Nm und ein Diesel mit 400 Nm Drehmoment. Beides sind Zweiliter-Vierzylinder mit 150 kW (204 PS) und Mildhybride. Ein Triebstranggenerator mit 18 kW (24 PS) und 230 Nm und ein 1,7-kWh-Akku können den Q5 beim Parkieren kurzzeitig rein elektrisch bewegen. Zu einem späteren Zeitpunkt folgen wieder Plug-in-Hybride mit rund 80 Kilometern elektrischer Reichweite.
Bei 204 PS geht es beim neuen Q5 los.
SQ5 direkt zum Marktstart
Vorläufiges Topmodell ist der bereits zum Marktstart erhältliche SQ5. Er setzt auf einen mildhybridisierten Dreiliter-V6-Benziner mit 270 kW (367 PS) und 550 Nm Drehmoment. Auch er kann kurzzeitig rein elektrisch fahren und ersetzt den V6-Diesel, der im europäischen Q5 bisher verbaut war.
Einen Benziner hatte der SQ5 zuvor auch in Nordamerika.
Alle Antriebe sind serienmässig an eine Siebengang-Doppelkupplung gekoppelt. Quattro-Allradantrieb ist beim Diesel und dem SQ5 Serie, beim Einstiegs-Benziner optional verfügbar.
Der SQ5 setzt auf ein Sportfahrwerk mit frequenzabhängigen Dämpfern, das auch für die anderen Modelle zu haben ist. Ebenfalls optional ist ein Luftfahrwerk mit adaptiven Dämpfern zu haben.
Q5 e-tron für China
Notiz am Rande: In China gibt es auch einen elektrischen Q5 e-tron. Der teilt sich allerdings die Technik mit dem dortigen VW ID.6 und hat mit unserem Q5 nichts zu tun. Hierzulande spielt diese Rolle der Q6 e-tron, zumal Audi in seiner Nomenklatur ab sofort die ungeraden Zahlen für Verbrenner, die geraden Zahlen für E-Autos reserviert.
Preis ab 66'500 Franken
Gebaut wird der Q5 in Mexiko. Der Verkauf startet im September 2024, die ersten Auslieferungen sind für das erste Quartal 2025 geplant. Der Basispreis steigt um ein paar tausend Franken auf 66’500 Franken an. Der SQ5 wird ab 101'900 Franken kosten.
Vom Q5 wird es auch wieder eine Sportback-Version mit Coupé-Heck geben. Erlkönige davon sind bereits bei Testfahrten gesichtet worden. Bis zu deren Marktstart dürfte es ebenfalls nicht mehr lange dauern.
Fotos: Audi
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