2024 müssen wir uns wieder von diversen Automodellen verabschieden. Manche schmerzen besonders, andere hat man schon zu ihren Lebzeiten vergessen.
Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein oder gleich mehrere neue Automodelle auf den Markt kommen. Wo Neues produziert wird, muss Altes folgerichtig weichen. Nicht immer bekommt ein Modell aber auch einen direkten Nachfolger. Manche Modelle werden zu einem zusammengefasst, andere gleich ganz gestrichen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Erstens sind da neue EU-Vorschriften zur Cybersicherheit, die im Juli 2024 in Kraft traten und den Porsche-Modellen 718 Cayman, 718 Boxster und dem Macan den Garaus machten. Zweitens werden immer mehr Sicherheitssysteme vorgeschrieben, deren Implementierung gerade bei günstigeren Autos den Kostenrahmen sprengen würde. Drittens verschwinden immer mehr konventionelle Autos zugunsten von SUVs. Viertens verabschieden sich Premium-Hersteller von ihren Einstiegsmodellen, um ihre Gewinnmarge zu erhöhen. Darunter der Audi A1 und die Mercedes A-Klasse, doch das ist noch Zukunftsmusik.
Wir listen 18 Autos auf, die in absehbarer Zeit eingestellt werden.
Audi A4
Vom Audi RS4 wird es sicher einen Nachfolger alias RS5 geben.
30 Jahre hat Audi an der A4-Nomenklatur für sein Mittelklassemodell festgehalten. Nun wird es durch den neuen A5 ersetzt, denn Modelle mit Verbrenner tragen bei Audi ab sofort ungerade Zahlen. Einen A4 wird es wieder geben, aber eben rein elektrisch. Noch sind A4, S4 und RS4 als Avant bestellbar. Fragt sich nur für wie lange, denn auch der neue A5 taucht bereits auf der Audi-Webseite auf und kommt im Herbst 2024 in den Handel. Mit der Umstellung wird der höhergelegte A4 allroad verschwinden. Die Limousine heisst zwar noch so, wird aber zum Sportback mit samt Scheibe öffnender Heckklappe.
Audi A5
Das Audi A5 Cabriolet wird ersatzlos gestrichen.
Wo der alte A4 nun A5 heisst, bleibt für den alten A5 natürlich kein Platz mehr. Damit werden das Cabrio, das Coupé und der viertürige Sportback gestrichen. Dann hat Audi kein Coupé und auch kein Cabrio mehr im Programm. Aktuell ist nur noch der 450 PS starke RS5 als Coupé und Sportback zu Preisen ab 118'100 Franken bestellbar. Auch seine Tage dürften aber bald gezählt sein.
Audi Q8 e-tron
Der Q8 e-tron war das erste Grossserienelektroauto von Audi, früher noch ohne Q8-Namenszusatz.
Audis grosses Elektro-SUV dürfte nicht mehr allzu lange unter uns weilen. Im Juli 2024 erwägten die Ingolstädter bereits die vorzeitige Einstellung wegen zu geringer Nachfrage und hohen Produktionskosten am Standort Brüssel. Kommt hinzu, dass die Plattform des Q8 e-tron mit dem neuen PPE-Unterbau des Q6 e-tron nicht mithalten kann, der sich deutlich besser verkaufen dürfte. Noch wird der Q8 e-tron aber gebaut, ein konkretes Ende ist noch nicht geplant.
BMW X4
Der BMW X4 dürfte über kurz oder lang ausgedient haben.
Gerüchten zufolge erachtet BMW die Lücke zwischen X2 und X6 als zu klein, weshalb der X4 mittelfristig eingestellt werden soll. Vom gerade vorgestellten neuen X3 dürfte es also keine Coupé-Version geben. Vielleicht aber vom elektrischen iX3 auf Basis der Neue-Klasse-Plattform. Man darf gespannt sein.
Ferrari SF90
Nur der SF90 Stradale wird eingestellt, der Spider und der XX leben noch etwas weiter.
Nach rund fünf Jahren Bauzeit stellt Ferrari den SF90 Stradale ein. Der offene Spider des 1000 PS starken Supercars sowie der 1030 PS starke SF90 XX bleiben noch eine Weile in Produktion, während sich der Nachfolger schon bereit macht. Zu diesem ist noch nicht viel bekannt, ausser, dass er eine Überarbeitete Version des PHEV-Antriebsstrangs mit V8 und drei E-Motoren erhalten könnte.
Ferrari 812 GTS
Im Ferrari 812 GTS arbeitet ein 6.5-Liter-V12-Sauger mit 800 PS.
Mit dem Erscheinen des neuen 12Cilindri hat auch der 812 GTS sein Lebensende erreicht. Der Sound und die Kraft des 800 PS starken V12 werden im Nachfolger noch eine Weile weiterleben. Auch der noch härtere 812 Competizione mit 830 PS dürfte nicht mehr allzu lange in den Bestellbüchern zu finden sein.
Fisker Ocean
Die Lebenszeit des Fisker Ocean war von kurzer Dauer.
Das Start-up von Henrik Fisker musste im Juni 2024 Insolvenz anmelden. Nicht zum ersten Mal, dass der Däne mit einer Autofirma Schiffbruch erleidet. Die Bänder bei Magna in Österreich, wo das Elektro-SUV produziert wurde, standen bereits seit Anfang des Jahres still, und es ist unwahrscheinlich, dass die Produktion wieder aufgenommen werden wird.
Ford Focus
Der ST ist nach dem Ableben des RS die heisseste Ausbaustufe des Focus.
Im Mai 2025 wird der Ford Focus eingestellt, denn dann endet die Produktion im Werk Saarlouis. Einen direkten Nachfolger dürfte es nicht geben, denn Ford verlagert seine Modellpolitik in Richtung SUVs. So übernahm der Puma schon länger die Rolle des bereits eingestellten Fiesta.
Jaguar I-Pace, E-Pace, XE, XF
Der Jaguar XF wird neben anderen Modellen bald ersetzt.
Jaguar wird ab 2025 zur reinen Elektromarke. Das bedeutet im Umkehrschluss das Aus für nahezu alle bestehenden Modelle. So werden es laut CEO Adrian Mardell weder die Limousinen XE und XF, deren Kombiversionen noch die SUVs I-Pace und E-Pace bis ins nächste Jahr schaffen. Nur der F-Pace soll noch eine Weile weitergebaut werden. Ab 2025 sollen dann die ersten Elektromodelle kommen, den Anfang macht eine Limousine. Die Ausrichtung der Marke soll deutlich luxuriöser und teurer sein als bisher.
Maserati Ghibli, Quattroporte
Trotz elf Jahren am Markt sieht der Quattroporte noch nicht alt aus.
Ganze elf Jahre haben der Ghibli und der Quattroporte bereits auf dem Buckel. Nun verschwinden die Limousinen bald aus den Bestellbüchern. In Zukunft werden beide in einem Modell zusammengefasst werden, das auch wieder Quattroporte, aber kleiner, aber sportlicher als die bisherige Generation werden wird. Der Name Ghibli wird in Zukunft entfallen. Ursprünglich hätte der Nachfolger des Quattroporte schon 2025 kommen sollen. Nun wird er vermutlich erst 2028 Realität. Eine Elektroversion ist gesichert, Versionen mit Verbrenner möglich.
Renault Zoe
Für ein Elektroauto war der Zoe stets verhältnismässig günstig.
Der kompakte Elektro-Pionier hat vielen einen preiswerten Einstieg in die Elektromobilität ermöglicht. Nun muss der Zoe bald dem neuen R5 Platz machen. Noch ist der Zoe bestellbar, allerdings sind nur noch Lagerfahrzeuge verfügbar.
VW T-Roc Cabrio
SUV Cabrios sind eine seltene Gattung und sterben mit dem T-Roc Cabrio aus.
Wenn 2025 der neue T-Roc Vorgestellt wird, dann ziemlich sicher nur noch mit festem Dach. Damit würde dann auch das einzige Cabrio aus dem Modellprogramm von VW verschwinden, und gleichzeitig auch das einzig verfügbare SUV-Cabriolet überhaupt.
VW Arteon
Der VW Arteon ist einer der hübscheren Shooting Brakes da draussen.
Mit der verstärkten Fokussierung auf absatzstarke Modelle wird der Arteon in absehbarer Zukunft ohne Nachfolger eingestellt werden. Wann ist noch nicht klar, aber früher oder später werden Interessenten zum elektrischen ID.7 greifen müssen, den es als Fliessheck und Kombi gibt.
VW Tiguan Allspace
Eventuell behält auch der neue siebensitzige Tiguan den altbekannten Namen.
Bisher verpasste VW dem siebensitzigen Tiguan einfach den Namenszusatz Allspace. Mit der neuen Generation des SUVs, das als Fünfsitzer bereits auf dem Markt ist, wird das anders. Die Rolle der Langversion mit mehr Plätzen wird bald der Tayron übernehmen, ein Modell aus China auf MQB Evo-Plattform. Noch ist der Tiguan Allspace aber bestellbar, bis zum Marktstart des Tayron dürfte es also noch etwas dauern.