Marcel Steiner: «Es war ein Vernunftentscheid»

Werner J. Haller | 14.01.2025

Seit Mitte Dezember ist klar, dass Marcel Steiner dieses Jahr wieder ins Titelrennen eingreift. Der sechsfache Schweizer Bergmeister sitzt neu in einem Nova-Sportwagen – genauso wie die hochkarätige Konkurrenz.

Marcel Steiner Kick off 2023

Marcel Steiner ging in der Vergangenheit gerne eigene Wege. Drei seiner sechs Meistertitel holte der Berner 2017, 2018 und 2023 mit einem Lobart-Sportwagen. Mit dem italienischen Hersteller kam es 2024 früh in der Saison zum Bruch, weil das neue Aeropaket für Steiner ungenügend war. Ein Markenwechsel war unausweichlich, im September hatte Steiner aber noch die junge Marke Revolt der Individualität wegen bevorzugt. Schliesslich entschied er sich doch für Nova – oder für einen Sportwagen, wie auch der amtierende Meister Robin Faustini und der Vize-Champion Thomas Amweg einen pilotieren.

Automobil Revue: Zwei Rennwagen hatten Sie favorisiert, die Sportwagen der Marken Revolt und Nova. Für Letztere haben Sie sich entschieden. Weshalb?

Marcel Steiner: Am Ende war es ein Vernunftentscheid. Und ein wenig spielten auch die Finanzen eine Rolle.

Ein Auto von Revolt hatten Sie im Herbst noch favorisiert, die Marke ist hingegen jung. Entwicklungsarbeit, verbunden mit viel Zeitaufwand, wäre die Folge gewesen. Hat das die Entscheidung beeinflusst?

Wenig. Weil das Team und ich zuvor schon den Sportwagen von Lobart in den Griff bekommen hatten. Ich denke, wir hätten das auch mit dem Revolt-Auto geschafft. Gegen Revolt sprach vor allem auch die im Vergleich zu Nova schwierigere Beschaffung von Ersatzteilen.

Schweizer Bergmeister Robin Faustini und Vize-Champion Thomas Amweg fahren auch Nova, Sie haben aber ein neueres Modell, in dem der Fahrer nicht seitlich sondern in der Mitte sitzt. Ein Vorteil?

Im Lobart sass ich auch seitlich, die Gewichtsverteilung war sehr gut. Zuvor fuhr ich einen Osella, in dem sass ich auch in der Mitte, was die Gewichtsverteilung natürlich einfacher machte. Der Fahrer und sein Gewicht sind bei der Ausbalancierung eines Rennwagens natürlich sehr entscheidend. Viel wichtiger für mich war aber die Sicherheit, die grösser ist, wenn man in der Mitte des Autos sitzt und damit die Knautschzone besser verteilt ist.

Das Auto ist neu, der Motor ist derselbe wie aus Ihrem letzten Meisterjahr 2023. Was heisst das für den sechsfachen Schweizer Bergmeister Steiner hinsichtlich der bevorstehenden Saison?

Das weiss ich noch nicht. Vieles wird dieses Jahr neu sein für mich. Mein Nova wird anders sein als viele andere, deshalb gibt es wenig Erfahrung mit dem Auto. Der Nova wird wie der Lobart zuvor ein Unikat sein. Vielleicht müssen wir viel Zeit in die Entwicklung investieren, aber vielleicht funktioniert’s auf Anhieb. Wir werden sehen.

Robin Faustini Nova 2024

Starke Nova-Piloten 2024: Robin Faustini, erstmals Schweizer Bergmeister bei den Rennwagen.

Thomas Amweg Nova 2024

Starke Nova-Piloten 2024: Thomas Amweg belegte in der Berg-SM den zweiten Gesamtrang.

Fotos: Werner J. Haller

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